Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:
„Im Abfall spiegelt sich die Welt“: Lehrreiche Streifzüge: Oliver Schlaudt macht sich Gedanken über den Müll und sucht ihn dort auf, wo er sich befindet. „Der Silberstreif am Horizont der ‚Müllmoderne‘ trägt den Namen ‚Kompostmoderne‘, dessen ernster Witz hörbar wird, sobald man ihn als Antwort auf die Frage liest, was nach der Postmoderne noch kommen könnte – wenn nicht das Ende von Homo sapiens.“
- Oliver Schlaudt, Zugemüllt. Eine müllphilosophische Deutschlandreise. (illustriert mit Werken von Swaantje Güntzel; C. H. Beck Verlag)
„Das Labor der Parfümeure“: Theresa Levitt folgt auf anregende Weise Duftspuren in der Herausbildung der modernen Chemie. „Bei allen ins Auge gefassten Details geraten die größeren Zusammenhänge doch nie aus dem Blick. (…) Elixir mischt diesem Haupterzählstrang – der Entwicklung der modernen Chemie – die bunten Details so bei, wie ein Parfümeur einen guten Duft kreiert: schmückendes Beiwerk sollte nie die Hauptidee überstrahlen. Was dabei herauskommt, ist ebenso unterhaltsam wie lehrreich.“
- Theresa Levitt, Elixir. A Parisian Perfume House and the Quest for the Secret of Life. (Harvard University Press)
„Die Vermeidung des Schlimmsten“: Hannes Bajohr und Rieke Trimçev erproben Judith Shklars Liberalismus in aktuellen Debatten. „Beide gehen gelegentlich ein wenig waghalsig mit Shklar über Shklar hinaus, zeigen dabei dennoch eindrücklich, dass der Liberalismus der Furcht nichts für Angsthasen ist.“
- Hannes Bajohr und Rieke Trimçev, „ad Judith N. Shklar“. Leben – Werk – Gegenwart. (EVA)
„Schwebestoffe der Kunst“: Ein Buch über den Siegeszug des Leinengewebes in der Malerei.
- Stefan Trinks, Glaubensstoffe und Geschichtsgewebe. Belebte Tücher in der mittelalterlichen und modernen Kunst. (Schirmer/Mosel Verlag)
„Krieg im Gehirn“: Richard David Precht macht sich in Jahrhundert der Toleranz Gedanken zur Außenpolitik – und zeigt damit einmal mehr, wie schwer eine wirkliche Debatte zum Thema ist. „Wie eine wertegeleitete Außenpolitik in Bezug auf den asymmetrischen und für Deutschland aufgrund von Historie und Staatsräson belasteten Konflikt in Nahost aussehen könnte, das bleibt in dem Buch genauso eine Leerstelle wie in der momentanen Diskussion.“
- Richard David Precht, Das Jahrhundert der Außenpolitik. Plädoyer für eine wertegeleitete Außenpolitik. (Goldmann)
„Der Superwurm“: Ein Kindersachbuch erklärt einen unbekannten Gegenstand von Darwins Forschung. „Polly Owen schildert diesen Ablauf der weniger bekannten Forschungen sachlich-humorvoll. Gwen Millward setzt das Ganze in farbenfrohe, mit Sprechblasen versehene, detailverliebte Illustrationen um. Sie zeigen Darwin in braunem Gehrock in allen Forschungslagen: euphorisiert, neugierig, grübelnd, zweifelnd, am Ende präsentiert er der Öffentlichkeit zufrieden einen Kackahaufen.“
- Polly Owen, Gwen Millward, Kackadiesisch! Darwins großes Regenwurm-Spektakel. (aus dem Englischen von Ulrike Hauswaldt; Penguin Junior)
„Jetzt musst du springen“: Selma Noort erzählt in Das kleine Haus am Fluss von einem tragischen Ereignis und zeigt, wie man Katastrophen überwinden kann. „Das ist das Wunderbare an diesem Roman: dass sich Ernst und Heiterkeit, Schwere und Leichtigkeit, das Alltägliche und die unerwarteten Katastrophen, das Tragische drinnen in den Familien und draußen in der nahen und in der fernen Welt so miteinander verbinden.“
- Selma Noort, Das kleine Haus am Fluss. (aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann; mit Bildern von Felicitas Horstschäfer; Gerstenberg)
„Eine Spionin erzählt“: In Code Name Verity kämpfen zwei junge Frauen im Zweiten Weltkrieg. „Code Name Verity ist ein Jugendroman, der seinen Leserinnen und Leser höchste Aufmerksamkeit abverlangt, von der ersten Zeile an, um das Wahre vom Trügerischen, das Todernste von jenem Spielerischen zu unterscheiden, das selbst im Schatten des Todes zu spüren ist.“
- Elizabeth Wein, Code Name Verity. (aus dem Englischen von Petra Koob-Pawis; Dtv)
„Wie er fast nicht Schriftsteller geworden wäre“: Im Buch mit dem längsten Titel der Saison erzählt Saša Stanišic witzig und virtuos von all den Möglichkeiten, die das Leben nicht bietet. „Dieses Buch bringt einen ständig auf weitere interessante Dinge.“
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Saša Stanišic, Möchte die Witwe angesprochen werden… (Luchterhand)