
Wer die traditionsreiche Buchhandlung Friebe mit Café an der Grenze zwischen den Berliner Stadtteilen Lankwitz und Lichterfelde-Ost zum ersten Mal betritt, ist zunächst überrascht: ein 40 Quadratmeter kleiner Laden, der auf den ersten Blick vollgestopft wirkt, und in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Wandhohe, zum Bersten gefüllte Regale, davor mehrere Tische, auf denen sich Bücher türmen. Doch schnell gewinnt man Orientierung und stellt fest, diese Buchhandlung hat es in sich. Die Bistrotische an der rechten Raumseite werden – wenn nicht gerade Pandemie ist – als Café genutzt, jetzt stapeln sich hier die Neuerscheinungen, damit niemand auf die Idee kommt, die Stühle dahinter zu besetzen.
Auch das einladende frühlingsgrüne Sofa scheint sich zurzeit diskret hinter
Bücherstapeln zu verstecken. Bei den Wandregalen handelt es sich um Apothekerschränke aus dem 19. Jahrhundert. „Das ist die Originaleinrichtung
von Horst Friebe, der die Buchhandlung in den er Jahren gegründet hat“, erzählt
Inhaberin Oksana Kovalenko-Grimm. „Später übernahm seine Tochter Eleonore die florierende Buchhandlung – bis sie sich aus Altersgründen zurückzog. Eleonore Friebe war eine Institution im Kiez. Manche Stammkunden schwärmen bis heute von ihr. Angeblich fand sie immer für jede und jeden das passende Buch.“
Bis Oksana Kovalenko-Grimm die Buchhandlung im Mai übernahm, leiteten zwei Frauen das Unternehmen und führten einen Cafébetrieb ein. An diesem Konzept hält die neue Inhaberin fest. Tag für Tag bietet sie etwa vier verschiedene Kuchen und Torten an. Ob Bienenstich mit Preiselbeeren, Apfel-Schmand-Torte oder Zupfkuchen, alle Köstlichkeiten werden in der kleinen Küchenzeile hinter dem Tresen zubereitet, wo eine professionelle Küchenmaschine und eine leistungsfähige Ka¡eemaschine im Einsatz sind. Die Tortenrezepte stammen in der Regel aus Backbüchern, die dann natürlich verführerisch neben dem Ergebnis präsentiert werden …
… den ganzen Artikel von Margit Lesemann finden Sie ab Seite 28 im April-BuchMarkt.