Veranstaltungen Lesungen diskriminierungsfrei gestalten: Eine Handreichung des Verlags w_orten & meer

Bei Lesungen von Verlagsautor:innen sei es in der Vergangenheit öfter dazu gekommen, dass diese – oft ungewollt – Diskriminierungen ausgesetzt worden seien, schreibt Toni vom Verlag w_orten & meer. Der Verlag hat daher eine Handreichung zusammengestellt, die auch für andere Veranstaltungen von Interesse sein kann.

Oft seien die Autor:innen und Übersetzer:innen bei Lesungen vor Ort auf sich allein gestellt, weil w_orten & meer als kleiner Verlag keine nicht so engmaschig betreut werden könnten, wie der Verlag es sich wünschen würde.

Trotz guter Absichten sei es dann schon mehrfach passiert, dass Autor:innen auf Lesungen Diskriminierungen durch die Moderation oder das Publikum erfahren haben, u.a. durch Misgendern bis zu rassistischen oder sexistischen Angriffen, Kommentaren oder Fragen aus dem Publikum, wobei die Moderation nicht angemessen eingriff. In den Veröffentlichungen des Verlags geht es zentral um gesellschaftliche Diskriminierungsstrukturen, oft wird sehr persönlich von Diskriminierungen und Gewalt berichtet. „Wir können uns gut vorstellen, dass diese Probleme nicht nur unsere Autor:innen und Übersetzer:innen betreffen und dass Diskriminierungen bei Lesungen aufgrund des Rechtsrucks in der Gesellschaft noch zunehmen können“, schreibt Toni.

Deshalb hat der Verlag eine „Handreichung für Veranstaltungen“ zusammengestellt, die wir an alle Gruppen oder Personen gesendet wird, die eine Lesung mit ihnen veranstalten möchten. Sie enthält Vorschläge für Themen, die im Vorgespräch angesprochen werden sollten, und soll dazu dienen, dass Veranstaltende sich bewusster machen, dass sie Verantwortung dafür tragen, für Autor:innen/Übersetzer:innen einen sicheren Raum zu gewährleisten. Weiterhin soll sie den Einstieg in einen respektvollen Dialog zwischen Autor:innen und Veranstaltenden verstärken, damit die Veranstaltung am Ende für alle Beteiligten ein schönes und freudvolles Erlebnis wird – und dafür sorgen, dass Autor:innen sich auch bestärkt darin fühlen, für ihre Bedürfnisse einzutreten.

Toni: „Wir würden uns sehr freuen, wenn diese Praxis auch andere Verlage und Autor:innen inspirieren kann.“

Zur Handreichung geht es hier.

Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert