
Martin Gaiser betreibt seit 2013 die Buchhandlung Bücherpunkt in Blaubeuren. Aktuell mache dem 59-Jährigen eine Großbaustelle am Blautopf – Blaubeurens Besuchermagnet – etwas Sorgen, heißt es in seinem örtlichen IHK-Magazin, da der damit zusammenhängende Tourismus sich sonst positiv auf sein Geschäft auswirkt.
Seit Herbst 2024 wird das Areal rund um die imposante Karstquelle der Blau, die im Jahr mehr als 300.000 Besucher anzieht, nämlich grundlegend saniert, heißt es in dem Bericht. Auch wenn längst nicht jeder Blautopf-Besucher in die Innenstadt komme, könne Gaiser die Auswirkungen der bis 2028 geplanten Großbaustelle nicht wirklich abschätzen. Denn Urlaubsgäste sorgten „für ein Viertel bis ein Drittel“ seines Geschäfts.
Gaiser, der Mitglied der Verbundgruppe eBuch ist, zu der auch BuchMarkt gehört, habe sein Sortiment an die wichtige Zielgruppe angepasst, heißt es in dem Magazin: Blautopf-Kühlschrankmagnete, Teetassen, Müslischalen oder Regenschirme mit Äffle-und-Pferdle-Motiv, hübsch verpackter Tee, klassische regionale Souvenirs eben. Über die Jahre sei das sogenannte Non-Book-Sortiment im Bücherpunkt stetig gewachsen. „Ohne das kommt heute kaum noch jemand aus“, sagt Gaiser. Vorsichtig versuche er immer wieder Neues zu etablieren. Ein Wein mit dem Label „Kein Wein den Faschisten“ etwa – sein politisches Statement – läuft „gar nicht schlecht“. Gerade erst kam eine „Kaffeeröstung gegen Rechts“ hinzu.
Einmal habe ein Urlauber sogar das komplette Schaufenster leergekauft, berichtet Gaiser. Er hatte dort sämtliche Bücher der aktuellen Krimi-Bestenliste ausgestellt. In solchen Momenten dürfe man sich kurz freuen, aber „nicht erwarten, dass dies nächsten Monat nochmal passiert“.