Vom 18. bis 21. Oktober findet in der Messe Essen die Internationalen
Spieltage SPIEL ’07 statt.
Die Branche blickt auf eine gute Umsatzentwicklung:
Mit einem Plus von 6 Prozent unterstrich das klassische Spiel (ohne Puzzles) seine seit Jahren kontinuierlich wachsende Bedeutung. Die Warengruppe Spiel (inkl. Puzzles) stellt mit einem Marktanteil von jetzt 17,6 Prozent den Löwenanteil des Spielwarenangebotes insgesamt und wird 2007 die Umsatzgrenze von 400 Millionen Euro überschreiten. Auch im Buchhandel gewinnen Spielwaren eine immer größere Bedeutung.
Zum 25jährigen Jubiläum der Internationalen Spieltage in Essen veröffentlicht die „Fachgruppe Spiel“ einen offenen (Dankes) Brief an die Veranstalterinnen Rosemarie Geu und Dominique Metzler :
„Liebe Frau Geu, liebe Frau Metzler,
vor nunmehr fünfundzwanzig Jahren setzte Friedhelm Merz die Idee in die Tat um,
Menschen zum Spiel zusammenzubringen und das Spielen – nicht nur von Kindern, sondern auch von Jugendlichen und Erwachsenen – als vitalem Teil unserer sozialen und gesellschaftlichen Kultur stärker ins öffentliche Rampenlicht zu rücken.
Aus einer bescheidenen kleinen Veranstaltung in den Räumen der Volkshochschule Essen, die sich insbesondere an die Leser einer Fachzeitschrift für Spiele wandte, erwuchs im Laufe der Jahre nicht nur Deutschlands, nein auch der Welt größte Publikumsmesse für Spiele.
Entscheidender Wendepunkt war der Umzug aus der Essener Volkshochschule in die ein Vielfaches an Platz bietenden Hallen der Messe Essen. Mancher war in den Anfangsjahren noch skeptisch, ob eine Veranstaltung dieser Art wirklich genug Menschen anzuziehen vermag. Und die allerwenigsten hätten sich je träumen lassen, dass schon bald mehr als 100.000, in der jüngeren Vergangenheit meist bis zu 150.000 Menschen Jahr für Jahr nach Essen pilgern, um dort einen Tag lang, viele sogar zwei oder drei Tage am Stück, nach Herzenslust zu spielen, zu testen und nette spielbegeisterte Menschen zu treffen.
Die „SPIEL“ in Essen ist das zentrale Nervensystem einer quicklebendigen internationalen Spieleszene. Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass insbesondere Deutschland sich einer weltweit einzigartigen, lebendigen Spiel-Kultur erfreut und dass sowohl große als auch kleine Spiele-Verleger, Autoren und Grafiker bei uns den nötigen fruchtbaren Nährboden für ihre engagierte und kreative Arbeit finden.
Die Spielbegeisterung der Deutschen wirkte ansteckend auch auf ausländische Gäste, und der große Infektionsherd war einmal mehr die „SPIEL“ in Essen. Hier lernten Spielefans, Autoren und Verleger aus aller Welt eine ganz besondere Qualität von Spiel kennen. Die Amerikaner fanden dafür auch gleich ein Etikett, nämlich „the German Type games“.
Diese Spiele „nach Deutscher Art“ wurden – meist von Essen aus – direkt ins Ausland gebracht und fanden dort zunächst unter Hobbyspielern Verbreitung. Bald schon gründeten sich in den USA, in Frankreich, den Niederlanden und vielen anderen Ländern Europas, Asiens und Lateinamerikas kleine Verlage, die deutsche Spiele importierten und für ihre Heimatmärkte aufbereiteten. Nicht wenige dieser ausländischen Verlage hatten mit ihrer Arbeit so viel Erfolg, dass sie heute auch mit eigenen Spieleprogrammen nach Essen kommen. Unter deutschen Vielspielern sind diese Auslandsproduktionen oft nicht weniger begehrt als die Neuheiten der renommierten deutschen Verlage. Die „SPIEL“ ist heute mehr denn je ein internationales Ereignis von höchstem Rang.
Die „Fachgruppe Spiel“, als Interessenverband der Spieleverleger in Deutschland, ist sich der Bedeutung der „SPIEL“ für das Blühen und Gedeihen der inländischen wie der ausländischen Spielekultur sehr stark bewusst. Frau Geu und Frau Metzler haben sich um das Spiel verdient gemacht, und wir wünschen ihnen Kraft und alles Gute für die nächsten 25 Jahre.
Im Namen der Fachgruppe Spiel
Ernst Pohle
Vorsitzender der Fachgruppe Spiel“