Ausschuss-Sitzung des Börsenvereins: Verkehrsordnung, VG Wort-Rückforderungen und VLB-TIX im Mittelpunkt der Diskussion

Stefan Könemann, Matthias Ulmer und Thomas Wrensch

Verkehrsordnung, VG Wort-Rückforderungen, VLB-TIX – auf der dritten gemeinsamen Sitzung der Fachausschüsse des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Frankfurt standen diese Themen im Mittelpunkt.

In einer Sitzungspause informierten Matthias Ulmer, Vorsitzender des Verlegerausschusses, Thomas Wrensch, Vorsitzender des Sortimenter-Ausschusses, und Stefan Könemann, Vorsitzender des Ausschusses Zwischenbuchhandel, über die Gespräche.

Könemann sagte, dass man sich auf Anregung von Thomas Bez um eine Änderung der Verkehrsordnung des Verbandes bemühe – dabei geht es um abweichende Mehrwertsteuersätze, die bei Betriebsprüfungen bemängelt werden. Die Händler sollen künftig bei von Prüfern festgestellten Differenzen die Verlage dafür in Haftung nehmen können. Juristen kümmern sich um diese Änderung der Verkehrsordnung, mit der eine Lücke geschlossen werden soll.

Matthias Ulmer sprach über die VG Wort-Rückforderungen. „Eine Reihe von Verlagen könnte damit in die Insolvenz gehen. Der November sei der schlimmste Monat für Verlage. Nun kommen auch noch die Rückforderungen. Im März/April sähe das schon wieder ganz anders aus.“ Der Börsenverein plane ein internes Maßnahmepaket für die betroffenen Kollegen zur Unterstützung. Die gefährdeten Verlage sollten sich an den Verband wenden. Man schätze, dass es sich um etwa 20 bis 25 Prozent der Verlage handeln könne, allerdings betrage deren Anteil am Gesamtumsatz nur ein Prozent, fügte Stefan Könemann hinzu.

Hinsichtlich des EuGH-Urteils zur E-Book-Ausleihe in Bibliotheken habe man noch keine abschließende Wertung gefasst. „Sollte das auch in Deutschland verstärkt zum Tragen kommen, werden wir keine E-Books mehr an Bibliotheken liefern“, stellte Ulmer fest.

Das EuGH-Urteil zur Preisbindung für EU-ausländische Apotheken habe keine Auswirkungen auf die Buchpreisbindung in Deutschland, davon sind alle Ausschussvorsitzenden überzeugt. Aber: Die Politik sollte die Dinge klarstellen und weiter für die Buchpreisbindung eintreten.

Thomas Wrensch äußerte, dass inzwischen 4.000 Kunden VLB-TIX nutzen. „Die Buchhändler wollen gerne damit arbeiten, aber das ist ein längerer Prozess. Und wenn viele mitarbeiten, wird es auch neue Anforderungen geben.“ Im übrigen werde das Sortiment die Verlage, die von den VG Wort-Rückforderungen betroffen sind, solidarisch unterstützen und beispielsweise Zahlungsziele verlängern.

„Wir wollen in dieser Angelegenheit auch nach außen ein Zeichen setzen, die Rechtsabteilung des Börsenvereins wird sich mit den Rückforderungen beschäftigen“, ergänzte Stefan Könemann.

JF

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