Markt & Marketing Bilanz: Deutschschweizer Buchmarkt war 2024 leicht rückläufig

2024 erzielte der Deutschschweizer Buchmarkt einen Gesamtumsatz von CHF 575,7 Mio. Das entspricht einem Minus von 1,8 Prozent gegenüber 2023. Während der stationäre Buchhandel und die Onlineshops den letztjährigen Umsatz knapp halten konnten, ging das Geschäft mit Schulen, Bibliotheken, Firmen und weiteren Institutionen zurück.

Das Marktforschungsunternehmen GfK Entertainment erstellt im Auftrag des Schweizer Buchhandels- und Verlags-Verbands (SBVV) einen jährlichen Marktreport.

Angesichts der zunehmenden Fragmentierung des Medienmarkts, der veränderten Gewohnheiten bei der Gestaltung der Freizeit und der Konsumentenstimmung arbeite die Branche aber insgesamt gut und das Buch behaupte seinen Platz in der Gesellschaft.

Rückläufig war vor allem das Geschäft mit Unternehmen und Institutionen, zum Beispiel mit Schulen und Bibliotheken. Der Umsatz sank in diesem Bereich gegenüber dem Vorjahr um 5,1 Prozent. Der stationäre Buchhandel und die Onlineshops lagen hingegen nur 0,2 Prozent unter Vorjahrsniveau.

Insgesamt verkauften die Buchhandlungen und Onlineshops inkl. eBooks 2024 18,5 Mio. Bücher, das sind 1,1 Prozent weniger als 2023. Ein Teil des Rückgangs konnte durch höhere Preise von durchschnittlich 1 Prozent aufgefangen werden. Auffallend ist, dass das eBook stagniert: Vor zwei Jahrzehnten war die Branche davon ausgegangen, dass dem digitalen Buch die Zukunft gehört, 2024 lagen die Umsätze aber rund 3 Prozent unter Vorjahresniveau. Die Leserschaft gibt dem Gedruckten weiterhin eindeutig den Vorzug.

Die Zahl der Buchhandlungen der Deutschschweiz, die dem SBVV angeschlossen sind – rund 90 Prozent aller Betriebe – erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr (268) um 6 auf 274. Die Erhöhung ergibt sich aus einer neuen Zählung der Filialbetriebe des Verbands. Insgesamt arbeiten etwa 2.000 Personen im stationären Buchhandel.

Der Anteil der Schweizer Verlage am Umsatz des stationären Buchhandels und der Onlineshops liegt beim physischen Buch bei 16,8 Prozent – damit entspricht er der Grössenordnung der beiden Vorjahre (2022: 16,7 Prozent, 2023: 17 Prozent). Über 80 Prozent der in der Schweiz verkauften Bücher stammen aus Deutschland und Österreich, umgekehrt wird geschätzt, dass etwa jedes 35. in Deutschland verkaufte Buch von einem Schweizer Verlag publiziert wurde.

Den gesamten Marktreport finden Sie online.

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