Wieder ist ein Monat zu Ende und es ist Zeit für frische Fundstücke aus den Literaturblogs – und auch im Februar 2024 sind einige sehr abwechslungsreiche Texte zusammengekommen. Zum Einstieg geht es gleich um ein wahres Schmuckstück.
Im Blog LiteraturReich schwärmt Petra Reich von dem wunderbar gestalteten Band »Das Haus verlassen« von Jacqueline Kornmüller und Kat Menschik. Ein Buch, das ich in einer der Buchhandlungen meines Vertrauens bereits bewundernd in der Hand hielt und unbedingt noch brauche.
Eines der Bücher, die gerade in aller Munde sind, ist »Demon Copperhead« von Barbara Kingsolvers. Es wird in mehreren Blogs besprochen; die Rezension von Petra Pluwatsch im Literaturblog Bücheratlas hat mir besonders gut gefallen.
Im Blog Aufklappen gibt es eine sehr lesenwerte Besprechung des Romans »Gittersee« von Charlotte Gneuß, die auch der Frage nachgeht: »Was trennt uns noch voneinander nach bald 34 Jahren Einheit?«
»Werden Bücher immer schlechter?« Diese provokante Frage als Überschrift im Blog Buchbube macht sofort neugierig; sie bezieht sich – Vorsicht, Spoiler – nicht auf die Inhalte, sondern auf die herstellerische Qualität der publizierten Werke.
Wer einmal wissen möchte, wie viel Zeit über das Jahr gesehen in einem aktiven und gut gepflegten Buchblog steckt, dem sei der Beitrag im Blog Linda Liest empfohlen.
Kafka-Jahr 2024: Journalist und Blogger Thomas Hummitzsch hat den Kafka-Biographen und Kafka-Experten Rainer Stach interviewt und das Gespräch in seinem Blog intellectures veröffentlicht. Anlass dazu ist die von Stach kommentierte Leseausgabe von Kafkas Werken, die gerade im Wallstein-Verlag an den Start geht. In dem Interview gibt es zwei Sätze, die wunderbar treffend die Faszination beschreiben, die von Franz Kafka ausgeht: »Auch wenn man seine Werke mehrfach liest, entdeckt man stets neue Ideen, Verbindungen, Anspielungen, Bilder. Es ist, als bewegte man sich in einer riesigen Wohnung mit einer unbekannten Zahl von Zimmern, ständig tun sich neue Türen auf, wo man sie nicht erwartet.«
Der Text von Tobias Zeising im Blog Lesestunden »Warum ich nicht über alle Bücher bloggen kann und was das über unsere Gesellschaft aussagt« wird in den zahlreichen Kommentaren darunter fortgeführt, in denen sehr respektvoll miteinander diskutiert wird. Sehr interessant, besonders auch die Sache mit der KI, deren Einsatz uns Blogger zu gläsernen Menschen machen kann wird.
Die Lyrikerin Selma Merbaum starb 1942 im Konzentratrionslager Michailowka. Sie wurde nur 18 Jahre alt, ein Beitrag im Blog Kölner Leselust erinnert uns an sie.
»Hate-Reading and Why I Love It« – eine Überschrift, die neugierig macht, oder? Den Text gibt es im Blog warm days will never cease.
Nochmal Kafka-Jahr 2024: Den Satz mit der Axt und dem Buch und dem gefrorenen Meer kennt wahrscheinlich jeder literaturinteressierte Mensch. In meinem eigenen Blog Kaffeehaussitzer zitiere ich ihn im kompletten Zusammenhang.
Das war es wieder einmal. In einem Monat lesen wir uns wieder – oder wir sehen uns dazwischen auf der Leipziger Buchmesse. In beiden Fällen: Bis bald.
Uwe Kalkowski ist seit über 30 Jahren in der Buchbranche tätig und kennt sie aus unterschiedlichen Perspektiven: Als Buchhändler, als Absolvent des Studiengangs Verlagswirtschaft in Leipzig und als Mitarbeiter verschiedener Verlage. Seit August 2019 arbeitet er als Produktmanager für den Eichborn Verlag in Köln. In seinem Blog Kaffeehaussitzer schreibt er über Bücher, Literatur und Leseerlebnisse und stellt in der monatlichen Kolumne »Kaffeehaussitzers Netzrückblick« auf buchmarkt.de lesenswerte Fundstücke aus den unterschiedlichsten Literaturblogs vor. »Vollkommen subjektiv, handverlesen und rein persönlich ausgewählt – ohne Anspruch auf Vollständigkeit, denn eine solche kann es in einer so vielschichtigen Szene gar nicht geben«, wie er sagt.