Alle 103 bisherigen Preisträger des Deutschen Verlagspreises erhalten einen einmaligen Sonderpreis in Höhe von jeweils 5.000 Euro. Insgesamt 515.000 Euro stehen dafür aus dem Kulturetat des Bundes zur Verfügung. Das teilte Kulturstaatsministerin Monika Grütters heute in Berlin mit.
Grütters erklärt dazu: „Gerade die kleineren und unabhängigen Verlage sind die Triebfedern für unseren lebendigen Literaturbetrieb. Sie sind es, die immer wieder neue literarische Talente abseits des Mainstreams aufspüren und ihnen ein Sprungbrett in den Buchmarkt bieten, oftmals mit einem hohen unternehmerischen Risiko in einer ohnehin schwierigen Marktsituation. Deshalb sind sie von den Folgen der Corona-Pandemie besonders hart getroffen. In dieser Zeit der Krise wollen wir noch einmal ein deutliches Zeichen unserer Wertschätzung setzen und mit diesem Sonderpreis das unverzichtbare Engagement unabhängiger Verlage für unsere vielfältige Buchkultur unterstützen.“
Der Deutsche Verlagspreis wurde 2019 von der Kulturstaatsministerin ins Leben gerufen und wird im nächsten Jahr zum dritten Mal verliehen. Die Bewerbungsfrist beginnt am 11. Januar 2021.
Weitere Informationen zum Deutschen Verlagspreis stehen unter www.deutscher-verlagspreis.de bereit.
Wie toll! Der Teufel kotet bekanntlich auf den größten Haufen! Die, die schon was bekommen haben, bekommen also noch mehr. Und die, die bisher leer ausgingen, bekommen auch doppelte Leere. Toll. Oder vielleicht beschenkt man sie mit einem doppelt so langem Ofenrohr, damit sie ins Gebirge schauen können.
Es gibt viele sehr kleine Verlage mit trotzdem sehr guten Büchern, die ebenfalls für Kulturvielfalt sorgen, bei dem Verlagspreis bislang aber durch das Raster gefallen sind. Etliche davon haben in diesem Corona-Jahr viele ihrer ohnehin nur spärlichen Federn lassen müssen und stehen kurz vor der Schließung. Die Corona-Hilfen mit ihren komplizierten Bedingungen und der überbordenden Bürokratie sind dabei nicht hilfreich. Diese Kleinstverlage müssen das Verfahren, ohnehin bereits mit Geld bedachte Verlage mit noch mehr Geld zu beschenken, als Schlag ins Gesicht empfinden. Ich frage mich, ob das überhaupt bedacht wurde.
Und nein, ich habe weder einen Verlagspreis bekommen noch Corona-Hilfen beantragt, komme aber auch ohne klar. Nur ist das in der Kleinverlagsszene wirklich nicht (mehr) die Regel.