AKS künftig als unabhängiger Verein?

Auf der Jahrestagung vom 2.-4. Mai in Bensheim – BM berichtete [mehr…] – diskutierten die AKS-Mitglieder auch über die Zukunft ihres Zusammenschlusses.

Am Ende stand die mehrheitliche Befürwortung einer Überprüfung hin zu einem unabhängigen Verein. Der Sprecherkreis erhielt den Auftrag, ein Konzept zu entwickeln und offensiv in die Mitgliedsfirmen zu kommunizieren und möglichst auf der nächsten Jahrestagung entscheidungsreife Vorschläge vorzulegen.

Dabei war klar, dass dann ein Mitgliedsbeitrag für den AKS und höhere Kosten für die Teilnahme an der Jahrestagung unumgänglich sind. Zu dieser Gegenleistung für mehr Souveränität müssten die Mitgliedsfirmen bereit sein. Die Buchhändler/innen äußerten zugleich die Ansicht, es sei Aufgabe jedes engagierten Mitglieds, bei den in Bensheim abwesenden Mitgliedern für ein neues Selbstverständnis des AKS zu werben.

Grundlage der Debatte bildete ein Referat von Ilona Rehme, in dem sie auch darstellte, wie bislang die AKS-Arbeit innerhalb des Börsenvereins strukturiert und finanziert wurde. Wesentliche Teile der bisherigen Leistungen kamen vom SoA und konnten aus den Erlösen der Ausstellung Forum Management bezahlt werden. Ein weiterer Teil, die Grundkosten sozusagen, wurden aus dem allgemeinen Etat (gespeist aus den Mitgliedsbeiträgen) finanziert.

„In Frankfurt gehen die Uhren seit Januar anders“, so Rehme. Als Folge der strikten Trennung von Wirtschaft und Politik dürfe der SoA eigenes Geld nicht mehr erwirtschaften. Für das laufende und zwei weitere Jahre sei zwar sicher gestellt, dass sich an der Finanzierung keine einschneidenden Veränderungen ergeben, nicht aber für die Zeit danach. Im besten Falle könne es weitergehen wie bisher, aber ebenso seien erhebliche Einschränkungen denkbar.

Gerade das Verhältnis Börsenverein – AKS wurde in der anschließenden Diskussion am meisten hinterfragt. Die Frage, welche Rolle das Sortiment, insbesondere das kleinere und mittlere, überhaupt in diesem Verband noch spiele, war denn auch eine der ersten, die Rudolph Braun-Elwert als SoA-Vorsitzender mit den Buchhändler/innen zu erörtern hatte.

Besonders zwei Ereignisse des Frühjahrs wurden dabei kritisiert: Zum einen sind die Sortimentsmitglieder im Börsenverein verärgert darüber, dass durch die neuen Publikationsrichtlinien des Börsenblattes Stellungnahmen im Originalton der gewählten Gremien nicht mehr gewährleistet sind. Zudem stellten die Buchhändler/innen fest, dass das Börsenblatt zwar bunter und auch breiter in der Themenauswahl geworden sei, aber nicht lesenswerter fürs Sortiment.

Am Welttag des Buches entzündete sich die meiste Kritik. So wie just in der Öffentlichkeit wurden zwar auch Inhalt und Darstellung der „Leseköpfe“ kritisiert, mehr aber noch war man der Meinung, es sei kein sorgsamer Umgang mit den Mitgliedsbeiträgen von rund 5000 Buchhandlungen und über 2000 Verlagen, wenn daraus Aktivitäten in lediglich fünf Metropolen finanziert werden. Vielmehr erwarten die Sortimentsmitglieder von ihrem Verband, dass er diese Gelder so einsetzt, dass im Prinzip jede Buchhandlung daraus einen Nutzen ziehen könne.

Am Ende der Versammlung stellte SoA-Vorsitzender Braun-Elwert fest, dass der Verlauf der Diskussion und auch der Wunsch nach Neuaufstellung des AKS nicht als Protestveranstaltung gegen den Börsenverein verstanden wurden. Zwar sei viel Kritik, auch berechtigte, formuliert worden, aber ebenso deutlich geworden, dass ein Arbeitskreis unabhängiger Sortimente (ARGUS) als weitere Verstärkung neben der AWS für den SoA zu begrüßen sei.

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