Literaturpreise Der Gewinner heißt Uwe Tellkamp und ihm „ist es peinlich, alleine oben zu stehen“

Uwe Tellkamp (l.) und Gottfried Honnefelder

In dieser Minute in Frankfurt verkündet: Der Gewinner des diesjährigen Deutschen Buchpreises ist Uwe Tellkamp mit dem Roman Der Turm (Suhrkamp). Insgesamt waren 161 Titel gesichtet worden, die zwischen dem 1. Oktober 2007 und dem 17. September 2008 erschienen sind.

Tellkamp war sichtlich überrascht, trat ohne vorbereitete Dankesrede ans Mikrofon, dankte der Familie und dem Verlag, dankte auch „für manchen Fußtritt“ (auch die seien hin und wieder hilfreich gewesen) und bat dann seine Shortlist-Autoren-Kollegen auf die Bühne, denn es sei „ihm peinlich, allein da oben zu stehen“.

Die für die Shortlist nominierten Romane waren:

Dietmar Dath: Die Abschaffung der Arten (Suhrkamp), September 2008)
Sherko Fatah: Das dunkle Schiff (Jung und Jung), Februar 2008)
Iris Hanika: Treffen sich zwei (Droschl), Januar 2008)
Rolf Lappert: Nach Hause schwimmen (Hanser), Februar 2008)
Ingo Schulze: Adam und Evelyn (Berlin Verlag), August 2008)
Uwe Tellkamp: Der Turm (Suhrkamp), September 2008)

Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2008 gehörten an: Rainer Moritz (Leiter des Literaturhauses Hamburg und Jurysprecher), Christoph Bartmann (Leiter der Abteilung Kultur und Information des Goethe-Instituts), Martin Ebel (Kulturredakteur des „Tages-Anzeigers“, Zürich), Meike Feßmann (freie Kritikerin), Jens Jessen (Feuilletonchef der „Zeit“), Manfred Keiper (Inhaber andere Buchhandlung, Rostock) und Michael Schmitt (Redakteur Kulturzeit, 3sat).

Der Preisträger erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro.

„Die Jury sollte den besten Roman des Jahres küren, und sie ist diese fast unauslösbare Aufgabe mit Ernst und Leidenschaft angegangen. Am Ende, nach intensiven Diskussionen, fiel die Entscheidung mit großer Einmütigkeit – ein Ergebnis, das man in Juryzusammenkünften nicht alle Tage findet“, sagt Jurysprecher Rainer Moritz. „Wem an der deutschsprachigen Literatur und insbesondere am deutschsprachigen Roman gelegen ist, der darf in einer Zeit, in der Bilanzen reihenweise als trügerische Dokumente entlarvt werden und hoch gepriesene Blütezeiten sich als Resultat künstlicher Machinationen erweisen, im Blick auf die Neuerscheinungen der letzten Jahre eine ebenso ehrliche wie erfreuliche Bilanz ziehen: Der deutsche Roman lebt, er ist lebendiger denn je!“, so Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und Vorsitzender der Akademie Deutscher Buchpreis, bei der Begrüßung der rund 400 Gäste im Kaisersaal des Römers.

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