Ehen-Glauser für Angela Eßer Glauser 2021: „Meier“ von Tommie Goerz ist bester Krimi

Am Samstagabend wurden in einer online übertragenen Gala die diesjährigen Glauser vom Syndikat in sechs Kategorien verliehen. Tommie Goerz erhielt für Meier (erschienen bei ars vivendi) den Preis für den besten Kriminalroman. Mit dem Ehren-Glauser wurde Angela Eßer ausgezeichnet.

Nach einer Woche mit Anthologie-Lesungen, einem eigenen Kulturmagazin und der Verleihung des Bloody Cover hat die Online-Criminale 2021 am Samstagabend ihren Abschluss gefunden. Das Festival der Kriminalliteratur des Syndikats ging mit der großen Preisverleihungs-Gala der Glauser zu Ende. Der „Oscar der Kriminalliteratur“ wurde auch in diesem Jahr wieder in sechs Kategorien vergeben. Die GewinnerInnen lauten:

In der Kategorie „Roman“: Tommie Goerz, Meier (ars vivendi)

In der Kategorie „Debüt“: Laura Noll, Der Tod des Henkers (Gmeiner)

In der Kategorie „Kurzkrimi“: Raoul Biltgen mit „Der ruhende Pol“, in: Les Cahiers Luxembourgeois

In der Kategorie „Jugendkrimi“: Andreas Götz, Wir sind die Wahrheit (Dressler)

In der Kategorie „Kinderkrimi“: Jana Scheerer, Geister sind unser Geschäft (Woow Books)

In der Kategorie „Ehren-Glauser“: Angela Eßer

Die Glauser Krimipreise des SYNDIKATS sind mit insgesamt 12.000 Euro die höchstdotierten Autorenpreise im deutschsprachigen Raum. In diesem Jahr wurde erstmals eine neue Statuette verliehen, die künftig das Gesicht der Glauser prägen wird.

Tommie Goerz hat mit Meier, erschienen bei ars vivendi, in diesem Jahr den besten Kriminalroman geschrieben. Der studierte Soziologe und Philosoph lässt seine Hauptfigur in einem Gefängnis spielen, an einem Ort, an dem Verbrecher eigentlich sozialisiert werden sollen. Doch man kann hinter Gittern auch andere Dinge lernen. Für die Jury sind Goerz‘ Inhalt und Sprache derart außergewöhnlich, dass es vor diesem Roman kein Entrinnen gibt, wenn man erst einmal darin gefangen ist wie die Hauptfigur in der Geschichte. „Tommie Goerz überrascht von Beginn an. Er kümmert sich weder um Grammatik noch um stilistische Konventionen. Kurze Sätze, prägnante Beschreibungen, keine Schnörkel – aber so direkt auf den Punkt, dass es die Leserinnen und Leser entweder abstößt oder in die Geschichte hineinzieht. Dazwischen gibt es nichts“, heißt es in der Jury-Begründung.

Neben Meier wurden am Samstagabend vier weitere Werke ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt Angela Eßer den Ehren-Glauser 2021. Die in Merching bei Augsburg lebende Schriftstellerin wurde für ihr herausragendes Engagement in der Literaturbranche ausgezeichnet. In Krefeld geboren, hat die Theaterwissenschaftlerin in den vergangenen zwanzig Jahren über 20 Krimi-Anthologien herausgebracht und engagiert sich seit zwei Jahrzehnten mit großer Leidenschaft ehrenamtlich für die deutschsprachige Kriminalliteratur. Im Jahr 2002 organisierte sie das Krimifestival Criminale in München und verlieh erstmals in der Geschichte den von ihr initiierten Bloody Cover Preis. Von 2005 bis 2012 fungierte sie als Sprecherin des Syndikats, ab 2014 organisierte sie fünf Jahre in Folge die Criminale in verschiedenen Städten in Deutschland und Österreich. Im Jahr 2011 gründete sie zusammen mit Bestseller-Autorin und Ehren-Glauser-Preisträgerin Nina George die Initiative „Ja zum Urheberrecht“ und setzt sie seitdem auch auf politischer Ebene für die Rechte von AutorInnen ein. Aktuell macht sie sich, federführend mit ihrer Kollegin Stefanie Gregg, für mehr Unterstützung seitens der Bayrischen Landesregierung für SchriftstellerInnen während der Corona-Pandemie stark.

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