„Herausragende Neuerscheinung des Jahres 2017“ Peter-Huchel-Preis 2018 für Farhad Showghi

Farhad Showghi (©SWR/G2 Baraniak)

Der mit 10.000 Euro dotierte Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik geht in diesem Jahr an den 1961 in Prag geborenen und in Hamburg lebenden Lyriker Farhad Showghi. Die Jury würdigte in ihrer Sitzung am 26. und 27. Januar  in Freiburg den bei kookbooks erschienenen Band Wolkenflug spielt Zerreißprobe als herausragende Neuerscheinung des Jahres 2017.

Die Jury in ihrer Begründung: „‚Vom Hinschmeißen reden, vom Leichtfüßigsein.‘ Farhad Showghis unter dem Titel Wolkenflug spielt Zerreißprobe versammelte Gedichte stoßen mit leisem Nachdruck vor in seelische Bezirke, die erst durch diesen Aufbruch in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten. So entstehen entschiedene Modelle einer heutigen Wirklichkeit zwischen Orient und Okzident, die es ohne körperliche Wahrnehmung nicht gäbe. Es sind streng phänomenologische Gedichte, in denen Abstraktion und Konkretion zueinander in Beziehung, aber nicht in eins gesetzt werden; poetische Beobachtungen, die immer wieder am Anfang beginnen, um zu einem neuen Infinitiv zu gelangen – einer neuen Vorstellung von Landschaft zwischen den Himmelsrichtungen. Doch wo beginnt, was kein Ende hat? ‚Den Kopf zurückwerfen, das Hinschmeißen verlängern. Bis eine schöne, vergebliche Geste steht.'“

Die Auszeichnung wird am 3. April 2018, dem Geburtstag Peter Huchels, in Staufen im Breisgau verliehen.

Der vom Land Baden-Württemberg und dem Südwestrundfunk gestiftete Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik wird seit 1983 für ein herausragendes lyrisches Werk des vergangenen Jahres verliehen. Der Preis erinnert an den Namensgeber Peter Huchel (geboren am 3. April 1903 in Groß-Lichterfelde bei Berlin), den bedeutenden Lyriker und langjährigen Chefredakteur der Literaturzeitschrift „Sinn und Form“. Huchel starb am 30. April 1981 in Staufen im Breisgau. Die Jury besteht aus sieben unabhängigen Literaturkritikerinnen und -kritikern sowie Autorinnen und Autoren.

Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern gehören u. a. Ernst Jandl, Durs Grünbein, Thomas Kling, Friederike Mayröcker und Orsolya Kalász.

 

 

 

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