Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Blinzelich! Elasnesk!“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Interessante Nuancen des Opportunismus“: Drei niederländische Historiker werfen einen Blick auf die Debatte um die Ansprüche der Hohenzollern. Und haben Aufschlussreiches beizubringen. „Pekelder, Schenk und van der Bast haben ihr Buch als Folge von Einzelporträts angelegt, die mit Wilhelm II. und seiner zweiten Gattin Hermine beginnt und mit seinem Ururenkel Georg Friedrich endet. Diese Gliederung hat nicht nur den Vorteil, dass sie das Handeln des Ex-Kronprinzen Wilhelm, an dem die Entschädigungswürdigkeit der Hohenzollern nach dem Ausgleichsleistungsgesetz juristisch gemessen werden wird, in den Kontext des Gesamtverhaltens der Familie in der Weimarer Republik stellt. Sie macht auch deutlich, wie sehr jedes einzelne Individuum in diesem Klan von familiären Loyalitäten und Zwistigkeiten geprägt war.“
    Jaco Pekelder, Joep Schenk und Cornelis van der Bas, Der Kaiser und das ,Dritte Reich’“. Die Hohenzollern zwischen Restauration und Nationalsozialismus (Wallstein Verlag)
  • „Der Historiker als Fotograf“: Über Reinhart Kosellecks Bilder. „Wie die Beiträge der Herausgeberinnen zeigen, war das Fotografieren für Koselleck eine eigene Form der Erkenntnis in der Annäherung an historische Orte. Es geht ihm weniger um eine neutrale Dokumentation, vielmehr um den Versuch, das Überlieferte im lebensweltlichen Umfeld seiner Nachwelt zu zeigen.“
    Bettina Brandt und Britta Hochkirchen (Hrsg.), Reinhart Koselleck und das Bild (Bielefeld University Press)
  • „Digitale Medizin“: Ein Band über kommende Umbrüche im Gesundheitssystem. „Die Autoren sind vom bevorstehenden Wandel der Medizin derart euphorisiert, dass der kritische Blick leidet.“
    E. Fleisch, C. Franz, A. Herrmann und A. Mönninghoff, Die digitale Pille. Eine Reise in die Zukunft unseres Gesundheitssystems (Campus Verlag)

  • „Durch das Herz fährt eine Säge“: In den Liebesgedichten von Marina Zwetajewa scheint noch einmal das bürgerliche Moskau auf. „Der Vers war ihr zugleich Waffe und Medium der Selbstgestaltung, ein Überlebensmittel auch.“
    Marina Zwetajewa, Lob der Aphrodite – Gedichte von Liebe und Leidenschaft (Wallstein Verlag)
  • „Unter Verdacht“: Dem Schriftsteller Blake Bailey wird Vergewaltigung vorgeworfen. Verlag stoppt die Auslieferung seiner viel gelobten Philip-Roth-Biografie. „Die Agentur, die Bailey vertritt, hat ihn bereits am Montag rausgeschmissen. Beim Hanser-Verlag, in dem die deutsche Ausgabe des im Original gut 800 Seiten starken Buches erscheinen soll, heißt es: ‚Wir beobachten den Kasus.'“

Kinder- & Jugendbuch

  • „Blinzelich! Elasnesk!“: Saša Stanišić erzählt vom Vergnügen des Taxifahrens. „Die Texte sind voller Wortschöpfungen wie ‚Blinzelich! Elasnesk! Spitzfling! Rapidlich!‘ und werden von großflächigen, manchmal doppelseitigen, farbenprächtigen Bildern von Katja Spitzer begleitet, die bestens zu den wilden Geschichten passen.“
    Saša Stanišić / Katja Spitzer, Hey, hey, hey, TAXI! (mairisch Verlag)
  • „Abenteuer ohne Aufsicht“: Zwei Bücher für unternehmungslustige Mädchen.
    Helen Skelton, Wild Girl (Hanser)
    Kari Herbert, Adventure Girls. 14 rebellische Frauen erobern die Welt (C.H. Beck)
  • „Überhaupt die Liebe“: Im Hörbuch nach Jason Reynolds’ „Asphalthelden“ werden Minidramen lebendig. „Von cool und aufschneiderisch über lustig und witzig bis verängstigt und traurig. Bei aller Unterschiedlichkeit der Episoden: Immer hört man die Energie und Leidenschaft heraus, mit der hier gelesen wurde.“
    Jason Reynolds, Asphalthelden (Der Audio Verlag)
  • „Was du willst, das man dir tu …“: Eine App zur Rettung der Umwelt – Kerstin Guldens Roman Fair Play. „Souverän lässt Kerstin Gulden in das große Projekt alles hineinspielen, was zu einem echten Jugendroman gehört, Liebe, Kampf um Anerkennung, Eifersucht, Einsamkeit, Mobbing, soziale Deklassierung. Am Ende auch kriminelle Manipulation, die bis ins Silicon Valley reicht, und Gewalt.“
    Kerstin Gulden, Fair Play (Rowohlt)

  • „‚Wir impfen, was das Zeug hält'“: Steffen Kopetzkys Monschau erinnert an eine Epidemie von 1962 – und beeindruckt vor allem als Mentalitätsgeschichte dieser Jahre. „Den süffig arrangierten Roman lesen wir in Zeiten der Pandemie alles andere als neutral. Neutralität gibt’s bei keiner Romanlektüre. Aber in diesem Fall verspüren wir die gegenwärtige Sorge besonders deutlich.“
    Steffen Kopetzky, Monschau (Rowohlt Berlin)
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