Umgeblättert Umgeblättert heute: Bücher zu Prousts 150. Geburtstag

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Meine Leser gibt es nicht“: In der kommenden Woche jährt sich Marcel Prousts Geburtstag zum hundertfünfzigsten Mal. Aus diesem Anlass erscheinen viele Bücher – vor allem Betrachtungen über den Schriftsteller. Welche davon sind besonders lesenswert? Und welche sollte man meiden?

    Bernd-Jürgen Fischer
    (Hrsg.), Auf der Suche nach Marcel Proust. Ein Album in Bildern und Texten (Reclam Verlag)

    „Monsieur Proust“. Die Erinnerungen seiner Haushälterin Céleste Albaret (Gatsby Verlag)

    Ernst-Robert Curtius, Marcel Proust (Verlag Schöffling & Co.)

    Lothar Müller, Adrien Proust und sein Sohn Marcel. Beobachter der erkrankten Welt (Wagenbach Verlag)

    Marcel Proust, Briefe an seine Nachbarin (Insel Verlag)

    Lorenza Foschini, „Und der Wind weht durch unsere Seelen“. Marcel Proust und Reynaldo Hahn (Nagel & Kimche)

  • „Kontakt zur Welt“: Charles Tilly über Gründe des Begründens. „Bei der Lektüre dieses Buches drängt sich die titelgebende Frage auf: Why? Warum dieses Buch, das danach fragt, was passiert, wenn Leute Gründe angeben – und warum. Und warum jetzt die Übersetzung einer ursprünglich 2006 erschienenen Publikation des amerikanischen Historikers und Soziologen Charles Tilly? Die Originalität ihres ‚Kerngedankens‘ kann es nicht sein, denn damit ist es nicht weit her, wie Tilly selbst im Vorwort zugibt.“
    Charles Tilly, Why? Was passiert, wenn Leute Gründe angeben . . . und warum (Hamburger Edition im HIS Verlag)

  • „Der rastlose Trickser“: Malte Herwigs packende Biografie über Kalanag, den Hofzauberer Hitlers und Nachkriegs-Weltstar. „Herwig erliegt nicht der Versuchung, seinen Gegenstand zum Helden zu machen. Er erkennt in dem liebenswürdigen Unterhaltungskünstler den Opportunisten und ist offenkundig fasziniert davon, wie Schreiber nach 1945 seine Rolle als Gefährte der Nazi-Größen zu der eines unbedarften Hofnarren kleinzureden verstand und das Image eines Onkels kultivierte, der nie ein Wässerlein getrübt hat.“
    Malte Herwig, Der Große Kalanag. Wie Hitlers Zauberer die Vergangenheit verschwinden ließ und die Welt eroberte (Penguin Verlag)
  • „Ein Tag in der Schweiz“: In Ingo Schulzes Erzählband Tasso im Irrenhaus sind Kunst und Wirklichkeit nicht zu unterscheiden. „Schulze gibt vor, realistisch und anschaulich zu erzählen, man fasst unwillkürlich Vertrauen zu der Stimme, die hier „Ich“ sagt und unverstellt von eigenen Erlebnissen berichtet, doch in jeder dieser drei Geschichten befindet man sich plötzlich in einem Spiegelkabinett und sieht sich von unerwarteten Fragen umstellt.“
    Ingo Schulze, Tasso im Irrenhaus (dtv)
  • „So minutiös wie möglich“: Erstmals ungekürzt: Violette Leducs einst zensierter Liebesroman Thérèse und Isabelle. „Aber es ist auch heute noch ein höchst ungewöhnliches Buch, das in seinen Wagnissen und Merkwürdigkeiten besticht.“
    Violette Leduc, Thérèse und Isabelle (Aufbau Verlag)

  •  „‚Dieser Mangel an Weiß'“: Brandon Taylors Roman Real Life wirft einen unaufgeregten und illusionslosen Blick auf den Rassismus in US-amerikanischen Akademikerkreisen. „Real Life hat den Charakter einer Momentaufnahme. Hier werden keinerlei Lösungen angeboten, wird kein Happy End in Aussicht gestellt. Doch gerade das ist eine der Stärken dieses ungewöhnlichen Romans. Er schildert unaufgeregt und schnörkellos, was ist.“
    Brandon Taylor, Real Life (Piper Verlag)

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