Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Erstaunlich, was Literatur alles kann“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

„Hellas kam recht weit herum“: Von beweglichen Mykenern bis zur weltweit verstreuten Diaspora: Roderick Beaton legt eine Globalgeschichte der Griechen vor.“Eine Globalgeschichte Griechenlands? Der heutige Staat um die Hauptstadt Athen macht mit knapp elf Millionen Einwohnern etwas mehr als ein Promille der Weltbevölkerung aus. Es gibt ihn erst seit weniger als zweihundert Jahren, zudem anfangs mit einem deutlich kleineren Territorium als heute. Dennoch spannt Roderick Beaton, Professor in London und ein Kenner des byzantinischen und modernen Hellas, seine Erzählung von der Bronzezeit bis in die Gegenwart.“

  • Roderick Beaton, Die Griechen. Eine Globalgeschichte. (aus dem Englischen von U. Blank-Sangmeister, Mitarbeit Janet Schüffel; Reclam Verlag)

„Gefühle bewirtschaften kann die Linke doch auch!“: Gar nicht so weit von Rezepten Sarah Wagenknechts entfernt: Chantal Mouffe arbeitet immer noch am Populismus von der richtigen Seite. „Vieles an diesem Traktat weist in eine Richtung, in die auch Sahra Wagenknecht denkt: Man darf drängende wirtschaftliche, politische oder soziale Pro­bleme nicht den Rechtspopulisten überlassen, die derzeit Profit daraus schlagen, sondern muss dagegenhalten mit einem mobilisierenden, affektgeladenen Auftritt der Linken.“

  • Chantal Mouffe, Eine Grüne demokratische Revolution. Linker Populismus und die Kraft der Affekte. (aus dem Englischen von Ulrike Bischoff; Suhrkamp Verlag)

„Was Juristen wirklich tun“: Er führte die Wissenschaftsgeschichte des Rechts über den biographischen Zugang hinaus: Zum Achtzigsten von Jan Schröder. „Außerhalb des Rechts sollten die zahllosen historisch arbeitenden Disziplinen Jan Schröder noch entdecken; alles andere wäre bewusste Fahrlässigkeit.“

  • Jan Schröder, Rechtswissenschaft in der Neuzeit. Geschichte, Theorie, Methode. Band 2: Ausgewählte Aufsätze 1987 – 2022. (hrsg. v. M. Ishibe, M. Sandström, S. Vogenauer; Mohr Siebeck Verlag)

„Zwei Kinder malen sich aus, wie die Fische im versunkenen Dorf des Südtiroler Reschensees leben. Ein Sommerbuch mit sanft verstörender Note“:

  • Daniel Fehr und Pei-Yu Chang: Das Dorf der Fische (Kunstanstifter Verlag)

 

„Dieser undurchsichtige Umstand, der Liebe heißt“: J. M. Coetzee braucht in seinem Roman Der Pole wenig Platz, um äußerst nüchtern von einer starken Verstrickung zu berichten. „Eine Liebesgeschichte ohne erhöhten Pulsschlag erzählt Literaturnobelpreisträger J.M. Coetzee in seinem schmalen Roman „Der Pole“. Ein beinhartes Stück Literatur, dem Titelhelden entsprechend, dessen ‚Knochengerüst‘ die Frau schaudern lässt, wenn sie sich vorstellt, er käme ihr näher. (…) Erstaunlich, was Literatur alles kann.“

  • J. M. Coetzee, Der Pole. Roman. (a. d. Engl. v. Reinhild Böhnke;
    S. Fischer)
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