Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: Neue Biografien über Napoleon und Heinrich und Götz George

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Abgeschnitten“: Don DeLillo beschwört in seinem Roman einen Augenblick grundsätzlicher Erschütterung. „Die Stille ist kurz, nur etwas über hundert Seiten lang. Und diese erzählerische Ökonomie ist ein Grund, warum der Roman insgesamt eine kleine Enttäuschung ist. Man würde mit diesen fünf Menschen vielleicht mehr anfangen können, hätten sie ein Vorleben, das über drei Sätze hinaus geht (…).“
    Don DeLillo, Die Stille (Kiepenheuer & Witsch)
  • „Fünf, vier, drei, zwei, eins“: Daniel Mellem erzählt die Geschichte des Technikpioniers Hermann Oberth. „Ein historischer Roman, leicht zu lesen, mit einem abseitigen Thema, aber ohne allzu störende Exkurse oder Thesen.“
    Daniel Mellem, Die Erfindung des Countdowns (dtv)

  • „Mainstream ohne Ufer“: Der Verlag S. Fischer trennt sich von seiner Autorin Monika Maron und will uns weismachen, gegen ihre Bücher und Ansichten habe er gar nichts. „Diese Entscheidung ist unsouverän, maßlos und vielleicht auch unehrlich: Soll man es doch offen sagen, was einen stört, und nicht aus einer Irritation einen Fehltritt sondergleichen machen.“

Literatur und Sachbuch

  • „Ein Held erfindet sich“: Wie sollten Biographen bei diesem Leben kaltbleiben: Zwei neue Bücher über Napoleon Bonapartes Aufstieg, Fall und Nachruhm.
    Johannes Willms, Der Mythos Napoleon. Verheißung, Verbannung, Verklärung (Klett-Cotta)
    Günter Müchler, Napoleon. Revolutionär auf dem Kaiserthron (WBG/Theiss)
  • „Wie der Raketenmann zu Boden geht“: „Mellems Roman begleitet Oberth auf zehn Stationen seines Lebenswegs, die brav nach vorne erzählt, aber wie beim Countdown rückwärts heruntergezählt werden.“
    Daniel Mellem, Die Erfindung des Countdowns (dtv)
  • „Bürger ist, wer notfalls schießt“: Elsa Dorlin mischt Steiles und Triviales zu einer Philosophie der Gewalt.
    Elsa Dorlin, Selbstverteidigung (Suhrkamp)

  • „Allen Opfern gerecht werden“: Plädoyer für einen nationalen Gedenktag, der sämtliche Terroropfer in der Geschichte der Bundesrepublik würdigt. Von Ahmad Mansour.
    Ahmad Mansour, Solidarisch sein! Gegen Rassismus, Antisemitismus und Hass (S. Fischer)
  • „Zwei Mannsbilder“: Doppelbiografie über Heinrich und Götz George. „In seiner Doppelbiografie verdichtet Thomas Medicus die sehr unterschiedlich verlaufenden Lebensgeschichten der beiden Volksschauspieler zum Porträt einer deutschen Künstlerfamilie, in der sich die deutsche Geschichte der letzten 100 Jahre in teilweise kuriosen Koninzidenzen spiegelt – und bricht.“
    Thomas Medicus, Heinrich und Götz George. Zwei Leben (Rowohlt Berlin)
Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert