Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: Neue Sachbücher

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Das Empire fürchtete den Dschihad“: Der islamische Faktor: Eugen Rogan widmet sich dem Ersten Weltkrieg im Nahen Osten und rückt dabei das britisch-osmanische Ringen ins Zentrum. „Im Ganzen bietet das Buch eine Ereignisgeschichte des Krieges, wie sie in der englischsprachigen Geschichtsschreibung gängig ist. Liebhaber detaillierter Beschreibungen von Kämpfen, Belagerungen, Entsatzversuchen, dem ersten Einsatz der Luftwaffe auf der Arabischen Halbinsel, von Spionageaktionen und strategischen Überlegungen kommen dabei auf ihre Kosten.“
    Eugene Rogan, Der Untergang des Osmanischen Reichs. Der Erste Weltkrieg im Nahen Osten 1914 – 1920 (WBG/Theiss Verlag)
  • „Nachrichten aus dem Tempelhaushalt“: Die Historikerin Amy Stanley verknüpft eine Frauenbiografie mit einem Panoramabild von Edo an der Schwelle zur Moderne. „Ob Tsuneno als ‚moderne Frau‘ gelten kann, wie es der Untertitel der deutschen Ausgabe behauptet, bleibt letztlich ebenso offen wie die Frage, ob es nicht glücklicher gewesen wäre, die allzu disparaten Beschreibungsabsichten – ein Panoramabild von Edo am Vorabend der Moderne und die Frauenbiographie – gesondert zu bedienen. Stanley versucht sich an einer immersiven und literarisierten Geschichte, die in Teilen zu fesseln vermag.“
    Amy Stanley, Tsunenos Reise. Eine moderne Frau im Japan des 19. Jahrhunderts (Rowohlt Verlag)
  • „Mal wieder ein Gen?“: Stephan Schleim sieht sich in Medizin und Hirnforschung um. „Wer sich einen Überblick über die wichtigsten Debatten verschaffen möchte, die zwischen Neurowissenschaften und Philosophie in den vergangenen Jahren geführt wurden, kann sich mit Schleims Sammlung schnell orientieren.“
    Stephan Schleim, Gehirn, Psyche und Gesellschaft. Schlaglichter aus den Wissenschaften vom Menschen (Springer Verlag)

  • „Es war einmal in Südwestafrika“: Deutschland will sich im heutigen Namibia endlich seinen Kolonialverbrechen stellen. Was hat das mit einem 43 Jahre alten Roman zu tun? Ein Besuch bei Uwe Timm, dem Autor von Morenga. „Es gibt Bücher, die haben eine Wirkung. Es gibt Bücher, die haben lange Nachwirkungen. Und es gibt den Roman „Morenga“ von Uwe Timm. Der ist bereits 1978 erschienen, andererseits hat sich Deutschland jetzt erst zu einer Erklärung über die Kolonialverbrechen im einstigen Südwestafrika durchringen können.“
  • „Ja, Liebling“: Weg von Machtgesten und Pointen, hin zu einer Erzählweise, die bereit ist, sich infrage stellen zu lassen: Zadie Smiths Erzählungsband Grand Union. „Grand Union wirkt wie eine Etappe: weg von der Pointe, hin zu anderen Formen des Erzählens.“
    Zadie Smith, Grand Union. Erzählungen (Kiepenheuer & Witsch)

  •  „‚Politik ohne Vernunft führt ins Verderben'“: Der Frankfurter Philosoph Rainer Forst im Gespräch über gesellschaftlich verbindliche Normen, demokratische Ideale und reale Machtverhältnisse sowie den ideologischen Wahn der Corona-Leugner.
    Rainer Forst, Normative Ordnungen (Suhrkamp)
  • „‚So ist das hier!'“: Zerreißproben, diskret fulminant vermittelt: Leïla Slimani erzählt in Das Land der Anderen von einer Französin, die in den 40er Jahren nach Marokko geht. „Das Land der Anderen – annonciert als der erste Teil einer Trilogie, die eine Familiensaga bis ins Jahr 2015 erzählen soll – wirkt gerade in seiner diskreten Art fulminant.“
    Leïla Slimani, Das Land der Anderen (Luchterhand)
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