Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Solche Bücher sind es, die, wie ihre Autoren, einen Unterschied machen“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Der Versöhnungskünstler“: Unverzichtbare Persönlichkeit: Der Schriftsteller Doğan Akhanlı ist überraschend gestorben. „Es ist dringend zu wünschen, dass einer der deutschen Verlage das noch erkennt und zum Beispiel seinen Roman Fasıl veröffentlicht, in dem er einen Folterer über dessen Hingabe zur klassisch türkischen Musik mit seinem Opfer in ein Gespräch verwickelt. Solche Bücher sind es, die, wie ihre Autoren, einen Unterschied machen.“
  • „Arbeit an Europa“: Zum Tod des italienischen Ausnahmephilologen Luigi Reitani. „In einem Berliner Krankenhaus ist er am Sonntag gestorben, viel zu früh, im Alter von 62 Jahren. Er erlag trotz doppelter Impfung einer Covid-19-Infektion. Er hinterlässt eine große Trauergemeinde in Italien und Deutschland, die ihn nachhaltig vermissen wird.“

 

  • „‚… desto fremder werde ich mir'“: Der Schauspieler Edgar Selge debütiert im Alter von 70 Jahren mit einem beeindruckenden autobiografischen Roman. „Was für ein Debüt mit über 70 Jahren! Edgar Selge, einer der herausragenden Schauspieler der Bundesrepublik, erzählt aus seiner Kindheit als Zwölfjähriger im westfälischen Herford. Die Gattungsbezeichnung für diesen Text sucht man allerdings vergebens. Nicht von einem Roman ist hier die Rede und auch nicht von einer Autobiographie. Vieles wird dicht am Erlebten lang erzählt.“
    Edgar Selge, Hast du uns endlich gefunden (Rowohlt Verlag)

 

  • „Eine Spezies setzt sich durch“: Ziemlich bestürzende Bestandsaufnahme: Richard Girling erzählt vom Umgang des Menschen mit den Tieren quer durch die Geschichte. „Richard Girling hat so eindrucksvolles Material versammelt– ein Plädoyer für den Vegetarismus aus dem siebzehnten Jahrhundert zum Beispiel oder die Diskussionen im britischen Parlament um das erste Tierschutzgesetz –, dass es des erzählerischen Kniffs gar nicht bedurft hätte, mit dem er seine Chronologie offenbar plastischer werden lassen will: Er nimmt sich vor, jeweils in dem Bewusstseinshorizont der Zeit zu bleiben, von der er gerade erzählt.“
    Richard Girling, Der Mensch und das Biest. Eine Geschichte von Herrschaft und Unterdrückung (aus dem Englischen von Hainer Kober; Rowohlt Berlin Verlag)
  • „In Guldenberg werden nur kleine Brötchen gebacken“: Christoph Heins neuer Roman erzählt von Fremdenhass an einem fiktiven Ort der ostdeutschen Provinz im Jahr der Flüchtlingskrise. „Christoph Hein, und das ist der wunde Punkt seines Romans, will alles richtig machen. Alle erdenklichen Haltungen zur aktuellen Lage im Land werden im Roman aufgeführt. Und zwar auf so vorhersehbare Weise, dass man im jedem seiner Sätze die Bundeszentrale für politische Bildung am Werk wähnt. Das ist sehr schade.“
    Christoph Hein, Guldenberg (Suhrkamp Verlag)
  • „Stimmen hören“: Ein Gesprächsband überschreitet Grenzen musikalischer Genres. „In diesem Buch geht es um Entwicklungen und Entscheidungen beim Komponieren und Musikmachen.“
    Christoph Wagner, Geistertöne. Gespräche über Musik jenseits der Genregrenzen (Schott)

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