Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:
- „10:9 für Holz“: Zum achtzigsten Geburtstag von Eckhard Henscheid.
- „Vulkanische Liebe, explosive Lage“: Jean-Philippe Toussaint setzt mit Die Gefühle seine Romanreihe über den Zukunftsforscher Jean Detrez fort und macht ihn zum Opfer einer Naturkatastrophe. „Toussaint erklärt nicht, sondern erzählt scheinbar arglos seine Geschichte. Intimes und Politik stehen nebeneinander, sind zugleich verhakt – wie, das muss der Leser klären.“
Jean-Philippe Toussaint, Die Gefühle (Frankfurter Verlagsanstalt) - „Rabbinische Leitfigur“: Michael Meyer legt eine Biographie von Leo Baeck vor. „Michael Meyer hat sich entschieden, über Baeck als ‚Rabbiner in bedrängter Zeit‘ eine politische Biographie zu schreiben, die Analyse von Baecks Schriften tritt dagegen zurück. Sie liest sich seitenweise sogar spannend, was man von einer Rabbiner-Biographie selten sagen kann.“
Michael A. Meyer, Leo Baeck. Rabbiner in bedrängter Zeit (C. H. Beck) - „Die Wolfsträume der Rehe“: Utopia zum Aufblasen: Thomas Kunst inszeniert in seinem Roman Zandschower Klinken die Heimkehr eines Verlorenen als Triumph. „Es ist ein rotierendes, evolvierendes, lyrisch-litaneihaftes Erzählen zwischen Groteske, Elegie und postmodern umgebogenem Abenteuer-Stil, das der Autor und Dichter Thomas Kunst hier auf die Spitze treibt, sprachlich eine lockere Zwangsehe von Sarah Kirsch und Stephan Remmler, poetologisch bei der Hand genommen von den Paten Bernard Malamud und Andreas Okopenko.“
Thomas Kunst, Zandschower Kliniken (Suhrkamp)
- „Ein groß Geström von Sprache“: Oh yeah! Dem Schriftsteller Eckhard Henscheid zum 80. Geburtstag.
- „Im Hochrisikogebiet“: Dante wird in einem Atemzug genannt mit Homer und Shakespeare. Aber wie strahlt sein Werk 700 Jahre nach seinem Tod eigentlich noch in unsere Gegenwart hinein?
- „Alte Mären und Superhelden“: Abenteuerlich schillernd zwischen hohem Ton und Kalauer: Felicitas Hoppe will in Die Nibelungen die Sage noch mal ganz neu und kitschfrei aufrollen. „So klar und analytisch die Autorin denkt und argumentiert, so sehr liebt sie als Erzählerin das Vertrackte, Verrätselte, märchenhaft Kostümierte. Und es ist nicht immer ganz leicht, ihr zu folgen auf diesem wilden Drehbühnentrip zwischen den Stationen des Nibelungendramas, bei dem auch Statisten und Publikum massenhaft mitspielen.“
Felicitas Hoppe, Die Nibelungen. Ein deutschee Stummfilm (S. Fischer)
- „Wo ist Dante?“: Vor siebenhundert Jahren starb im Exil in Ravenna der Dichter-Philosoph Dante Alighieri.