Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Was für ein Bilderbogen, wie viel Liebe, Hass, Politik, Verwirrung“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Es ist uns kein Anliegen“: Wann erscheint endlich der Roman zum Klimawandel? Okay, Gegenfrage: Warum sollen Schriftsteller mehr machen als gute Bücher schreiben? „Ist nicht aber andererseits das Schöne an der schönen Literatur zum Beispiel dieses Herbstes der Umstand, dass sie so gut wie nichts über das blöde Coronavirus und dessen Folgen für Mensch, Wohnung und Katze bereitgestellt hat? Es gibt, jedenfalls gilt das für die in den Feuilletons besprochenen Bücher, bis jetzt noch keinen Roman über Autos, die auf schmutzigen Fluten durch Häusergassen treiben, keinen über dösige Impfverweigerer wie Kimmich.“
  • „Legenden der Leidenschaft“: Florian Illies bilanziert furios, wie zwischen zwei Weltkriegen die Liebe in Zeiten des Hasses funktionierte. „Was für ein Bilderbogen, wie viel Liebe, Hass, Politik, Verwirrung.“

    Florian Illies, Liebe in Zeiten des Hasses: Chronik eines Gefühls 1929–1939 (S. Fischer)

  • „Die Jahre der Anpassung“: Barbara Honigmanns Eltern sind nach der Shoah ins sozialistische Deutschland zurückgekehrt. Immer wieder hat sie von dem Leben zwischen Partei und Judentum berichtet. Jetzt sind ihre meisterhaften Texte in einer Sammlung erschienen. „Barbara Honigmann, das macht ihre meisterhaften Texte hier so wertvoll, muss niemandem etwas beweisen, vor allem nicht sich selbst.“
    Barbara Honigmann, Unverschämt jüdisch (Hanser)
  • „Du drehst dich im Kreis“: Matthias Nawrats Roman über einen Roadtrip als Liebesbeweis. „Ein literarischer Roadtrip, auf dem der Ich-Erzähler Land und Leute von New York City bis ins Küstenstädtchen Camden, Maine, mit kleinen, präzisen Skizzen porträtiert und sich dabei selbst als Teil einer Familiengeschichte beobachtet, die vermeintlich undramatisch ist, aber voller Tücken steckt.“

    Matthias Nawrat, Reise nach Maine (Rowohlt)

 

  • heute nichts

 

  • „Zukunftsklänge aus dem Zodiak“: Deutsches war cool und verlockend: Christoph Dallach würdigt den Krautrock, indem er dessen wichtigste Vertreter ausführlich zu Wort kommen lässt. „Doch ein Buch wie Future Sounds des Zeit- und Spiegel-Online-Autors Christoph Dallach hat es noch nicht gegeben. Es ist eine breit angelegte Oral History. Alle Protagonisten, die zum Zeitpunkt der Recherche noch lebten, kommen ausführlich zu Wort – von den Can-Mitgliedern Holger Czukay, Irmin Schmidt und Jaki Liebezeit über den Wallenstein-Keyboarder und Gastronomiekritiker Jürgen Dollase bis zu Renate Knaup und Chris Karrer von Amon Düül II.“
    Christoph Dallach, Future Sounds.Wie ein paar Krautrocker die Popwelt revolutionierten (Suhrkamp Verlag)
  • „Ihn heiraten? Ich denke, ja!“: Ein Wunderwerk: Dorothy Wests Roman „Die Hochzeit“ erzählt von der je eigenen Farbenlehre des weißen und schwarzen Bürgertums in Amerika. „Man fragt sich: Wie kann es sein, dass man diese intime Freundin von Jacky Kennedy, die damals noch als Lektorin arbeitete und mit Dorothy sommerlich verbummelte Tage auf Martha’s Vineyard verbrachte, nicht kennt!“
    Dorothy West, Die Hochzeit (aus dem amerikanischen Englisch von Christa E. Seibicke; Hoffmann und Campe)
  • „Dann wird eben die Website zum Ausdrucksmittel“: Urteilsfreudig: Robert Fleck versucht sich an einer Kartierung der Gegenwartskunst. „Ein Buch, das auf hundertfünfzig Seiten den Stand der Dinge im Feld der zeitgenössischen Kunst skizziert, erfordert Mut. Robert Fleck ist für ein solches Unternehmen bestens gerüstet.“
    Robert Fleck, ART. Kunst im 21. Jahrhundert (Edition Konturen)

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