Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Wie ein Apfel, der ein paar braune Stellen hat“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Das ganze Land im Koma“: Sasha Filipenkos Allegorie Ein ehemaliger Sohn bietet das bitterböse Porträt seiner belarussischen Heimat. „Der sieben Jahre alte Roman liest sich wie ein melancholischer Kommentar zu den heutigen Ereignissen in Belarus. Filipenko erzählt, sein Roman könne in seiner Heimat nur unter dem Ladentisch verkauft werden, aber was ihn vor allem freue, sei, dass in den Gefängniszellen, wo Zehntausende von Oppositionellen gefoltert und verhört würden, sein Roman von Zelle zu Zelle gehe.“
    Sasha Filipenko, Der ehemalige Sohn (Diogenes Verlag)
  • „Apfelprobe auf einen Roman“: Makellosigkeit erweist sich nicht am Wohlgeschmack: Claudia Durastantis Die Fremde. „Die Fremde ist wie ein Apfel, der ein paar braune Stellen hat: Schneidet man sie aus, ist er ein Genuss, aber die Kunden, die ihn makellos finden, haben nicht aufgepasst.“
    Claudia Durastanti, Die Fremde (Paul Zsolnay Verlag)
  • „Uns braucht dort keiner“: Ein Roman bläst zum Rückzug aus Indien: Simon Ravens Psychogramm britischer Soldaten. „Sabine Franke hat dem Roman mit seinen schnellen Sprüngen und gewitzten Einlagen in einem ebensolchen Deutsch standgehalten. Wer ihn liest, lernt nicht nur viel über den Zustand Indiens im Jahr nach dem Krieg, sondern versteht auch besser das Wetterleuchten, das aufflammt, wenn Großmächte kollabieren.“
    Simon Raven, Blast nun zum Rückzug (Elfenbein Verlag)

  • „Zur Zeit der Müslis, Zombies, Yuppies“: Eine neue Kulturgeschichte der Achtziger lässt einen die Gegenwart klarer sehen – und etwas gelassener. „Wenn ein Buch High Energy und im Untertitel Die Achtziger – das pulsierende Jahrzehnt heißt, könnte das falsche Erwartungen wecken. Deshalb zuerst, womit wir es hier nicht zu tun haben: Das Buch ist keines von diesen aufgekratzten, aber mäßig informativen Memoirs einstiger Szenegrößen über die wildesten Zeiten aller Zeiten.“
    Jens Balzer, High Energy. Die Achtziger – das pulsierende Jahrzehnt (Rowohlt Berlin Verlag)

  •  heute nichts

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