Die Stiftung Buchkunst kürt die bestgestalteten Bücher des Jahres.
Knapp 600 Einsendungen konkurrierten um die begehrten Auszeichnungen.
Im Wettbewerb der »Schönsten Deutschen Bücher« wählten zwei Jurys aus Expert:innen in einem aufwendigen Verfahren die 25 schönsten Bücher des Jahres aus. 14 Juror:innen diskutierten sieben Tage lang über die eingereichten Titel. Die 25 ausgewählten Bücher sind „vorbildlich in Gestaltung, Konzeption und Verarbeitung. Sie zeigen eine große Bandbreite gestalterischer und herstellerischer Möglichkeiten sowie wichtige Trends und Strömungen der deutschen Buchproduktion“. In jeder der fünf Kategorien Allgemeine Literatur; Wissenschaftliche Bücher, Fachbücher, Lehrbücher; Ratgeber, Sachbücher; Kunstbücher, Fotobücher, Ausstellungskataloge und Kinderbücher, Jugendbücher gibt es je fünf Prämierte:
Allgemeine Literatur:
- Angelo Tijssens: An Rändern, Gestaltung: Anja Sicka (Rowohlt)
- Wiebke Elzel Sabina: Rekonstruktion einer Recherche, Gestaltung: arc / Timo Grimberg (Textem)
- Anna Kow: Trost und Träume Gestaltung: Katharina Zimmerhackl (Trottoir Noir)
- Moshtari Hilal: Hässlichkeit, Gestaltung: Carl Hanser Verlag / Iris Kochinka, (Carl Hanser)
- Lisa Tracy Michalik, Christian Dittloff, Julia Meyer-Brehm, u.a.: IN LIEBE VON Ein Bild. Ein Text. Eine Liebe. Gestaltung: Helena Melikov (SHIFT BOOKS)
Wissenschaftliche Bücher, Fachbücher, Lehrbücher
- Piet Eckert, Wim Eckert, u.a.: Ontologie der Konstruktion, Gestaltung: hla.studio / Tobias Dahl , Patrick Martin (Park Books)
- Thomas K. Keller: Die Rationalität des Baumeisterlichen, Gestaltung: Bänziger Hug / Samuel Bänziger, Michel Egger (Park Books)
- Ruth Duma-Coman u.a.: Everyday Urban Design (Reihe mit 8 Titeln, Gestaltung: Our Polite Society / Laslo Strong (botopress – plattform für architekturen, städte, technologien & fiktionen)
- Morten Paul: Suhrkamp Theorie, Gestaltung: Lamm & Kirch mit Caspar Reuss (Spector Books)
- Beatrice von Bismarck, Priya Basil, Stephanie Rosenthal, u.a.: Das resonante Museum / The Resonant Museum, Gestaltung: Studio HanLi (Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König)
Ratgeber, Sachbücher
- Josephine Apraku: Mein Workbook zu Rassismus, Gestaltung: Studio Amanda Haas / Amanda Haas (Familiar Faces Verlag)
- Annika Eliane Krause: Hallo und Auf Wiedersehen, Gestaltung: Atelier Nord (Christoph Merian Verlag)
- Felix Bork: Oh, ein Stein!, Gestaltung: Büro Bum Bum / Eric Dannebaum Illustration: Felix Bork (Eichborn)
- Nora Krug: Im Krieg, Gestaltung: RAUM Italic / Barbara Gizzi (Penguin)
- Diverse: Ein anderes Land, Gestaltung: Team Mao / Siyu Mao, Moritz Böhm, Jan Husstedt (Ch. Links)
Kunstbücher, Fotobücher, Ausstellungskataloge
- Florian Ebner, Steffen Siegel, Vera Tollmann: Size Matters. Größe in der Fotografie, Gestaltung: Studio HIT / Lina Grumm und Annette Lux (DISTANZ)
- Mike Fässler, Beat Hächler, u.a.: Let‘s Talk about Mountains, Gestaltung: UPSET / David Lüthi, Mirko Leuenberger (Verlag des Deutschen Hygiene-Museums Dresden)
- David Lemaire, Antonia Nessi (Hg.): Léopold et Aurèle Robert Ô Saisons … , Gestaltung: onlab / Thibaud Tissot, Vanja Golubovic, Matthieu Huegi (Scheidegger & Spiess)
- Steffen Siegel, Katharina Zimmermann, David Campany: Press Paintings, Gestaltung: Teo Schifferli mit Sebastian Riemer (Spector Books)
- Claudia Brittenhan, Béatrice Caseau, Claire-Marie Caseau, u.a.: Holy Smoke, Gestaltung: Kaj Lehmann (Hirmer)
Kinderbücher, Jugendbücher
- Saša Stanišić: Wolf, Illustration / Gestaltung: Regina Kehn / Derya Yildirim (Carlsen)
- Torben Kuhlmann: Die graue Stadt, Illustration / Gestaltung: Torben Kuhlmann (NordSüd)
- Claudia Röckl: Bus, Illustration / Gestaltung: Christina Röckl (kunstanstifter)
- Lena Anlauf: Geniale Ohren, Illustration / Gestaltung: Lena Anlauf, Vitali Konstantinov (NordSüd)
- Julia Kluge: Wo dichte Äste wild sich ranken, Illustration / Gestaltung: Julia Kluge (Rotopol)
Timo Reger, Gestalter aus Nürnberg und Jurymitglied 2024, zum »schönen Buch«:
Da ist es wie mit den Menschen: Schön allein reicht nicht. Authentisch, echt, unaffektiert muss es sein. Alle Elemente des Buches sprechen aus sich selbst heraus, stehen gemeinsam für den Inhalt. Ich hatte den Eindruck, die Jury sieht und spürt sofort, ob das Buch etwas Besonderes ist oder gerne etwas Besonderes wäre. Häufig führten Kleinigkeiten letztlich zum Ausschluss eines Buches, weil diese Kleinigkeiten bei anderen Büchern im Wettbewerb einfach besser gelöst waren.
Ulrike Wollenberg, Herstellungsleiterin Klett-Cotta Verlag Stuttgart und Jurymitglied 2024, zur Juryarbeit:
Diese intensive Auseinandersetzung mit vielfältigen und inspirierenden Buchdesigns war eine Bereicherung. Was für eine tolle Gelegenheit, drei Tage zusammen mit anderen »Buchnerds« in Büchern zu baden.
Der Wettbewerb schafft Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit für Buchgestaltung und Buchherstellung. Es ist gut, dass hier ein breiteres Publikum angesprochen wird und auch der Buchhandel mit im Boot ist. Gleichzeitig schafft der Wettbewerb eine Plattform, um die Bedeutung von ästhetischen und funktionalen Aspekten in der Buchproduktion zu diskutieren.
Harri Kuhn, Gestalter mischen Berlin und Jurymitglied 2024, zum diesjährigen Wettbewerb:
Begeistert haben mich zahlreiche der Bücher, der Austausch mit den anderen Juror:innen und mit dem Team der Stiftung. Am meisten aber hat mich begeistert, zu wissen, dass es die Zeit und den Raum gibt, das Thema Buchgestaltung mit einer solchen Intensität, Ernsthaftigkeit und auch Leidenschaft zu verfolgen und damit wertzuschätzen.
Der mit 10.000 Euro dotierte »Preis der Stiftung Buchkunst« wird am 6. September 2024 im Rahmen der Preisverleihung im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt vergeben. Dieser wurde von einer Sonderjury aus den 25 »Schönsten Deutschen Büchern« ausgewählt. Weitere Informationen zur Verleihung werden im Laufe des Sommers bekannt gegeben.
Auch im zweiten Wettbewerb, »Förderpreis für junge Buchgestaltung«, stehen die Prämierten fest. Um die drei mit je 2.000 Euro dotierten Preise konkurrierten in diesem Jahr über 160 Einsendungen. Dieser Wettbewerb der Stiftung Buchkunst zeichnet besonders mutige und zukunftsweisende Projekte aus, die das Medium Buch konzeptionell weiterentwickeln. Vielmehr die Idee als technische Perfektion stehen hier im Vordergrund.
Die diesjährigen Förderpreisträger:innen stellt die Stiftung Buchkunst in den nächsten Wochen in kurzen Instagram-Live-Sessions auf ihrem Kanal @stiftungbuchkunst näher vor, die Geschäftsführerin der Stiftung Buchkunst Birte Kreft befragt die Beteiligten zu ihren prämierten Projekten.
Ausführlich gewürdigt werden die drei ausgewählten Arbeiten ab dem 11. Juli bis zum 17. August 2024 mit einer Ausstellung im einBuch.haus in Berlin. Die Vernissage findet am 11. Juli (18 – 21 Uhr) statt. Alle prämierten Titel werden in den nächsten Monaten auf Buchmessen im In- und Ausland sowie in zahlreichen Ausstellungen in Bibliotheken und Buchhandlungen präsentiert. Auch die Dauerausstellung im Foyer des Literaturhaus Frankfurt wird weitergeführt.