„Ich denke in Tönen. Gespräche mit Nadja Boulanger“ Berenberg Verlag: Buchpremiere mit Hauskonzert

Gestern Abend hatten Petra und Heinrich von Berenberg Buchhändler*innen, Kritiker*innen, Autor*innen und Freund*innen des Berliner Verlags zu einem Hauskonzert mit dem Boulanger Trio zu sich nach Hause eingeladen. Anlass war das Erscheinen von Bruno Monsaigeons Buch Ich denke in Tönen. Gespräche mit Nadia Boulanger, das Joachim Kalka aus dem Französischen übersetzt hat.

Heinrich von Berenberg, Joachim Kalka

Es handele sich um ein sehr unterhaltsames Buch, denn es bestehe aus Gesprächen mit der legendären Komponistin, Dirigentin und Lehrerin Nadia Boulanger, betonte der Verleger in seiner Begrüßung. Geführt hat sie der französische Geiger, Filmregisseur und Schriftsteller Bruno Monsaigeon, der unter anderem durch seine Filmdokumentation über den Pianisten Glenn Gould bekannt wurde. Die französische Originalausgabe ist bereits 1981 erschienen, zwei Jahre nach dem Tod der Künstlerin, die 1887 in Paris zur Welt kam. Um das Buch praxisnah zu präsentieren, habe er das Boulanger Trio eingeladen, so der Verleger. Drei Frauen, die sich in großer Verehrung nach den Schwestern Lili und Nadia Boulanger benannt haben und das Publikum mit ihrem leidenschaftlichen Spiel begeisterten.

Hans von Trotha, Loretta Stern

Dieses Buch habe auf Heinrich von Berenberg gewartet, der immer wieder Entdeckungen mache, betonte der Moderator Hans von Trotha. „Heinrich von Berenberg denkt ebenfalls in Tönen, auch wenn er in Sprache arbeitet.“ Viel Lob hatte er auch für Joachim Kalka, der den Text in einem musikalischen Ton übersetzt habe. Ein spannend komponiertes Gespräch mit den Musikerinnen und der Schauspielerin Loretta Stern, die kurze Passagen aus dem Buch las, machte Lust auf die Entdeckung einer ungewöhnlichen Künstlerin, die hierzulande kaum bekannt ist, obwohl ihre Schüler heute zu den bekanntesten Komponisten gehören, darunter Igor Strawinsky, Maurice Ravel, Leonard Bernstein, Philip Glass und Quincy Jones.

Das Boulanger Trio spielte Stücke von Komponist*innen, die Nadia Boulanger viel zu verdanken haben, so Hans von Trotha. „Die Musikerinnen haben sich nicht nur nach ihr benannt, sie haben auch ihren Furor übernommen.“ Damit trafen sie den Nerv des Publikums. Die Gäste waren völlig begeistert von der Musik und von Nadia Boulanger, deren Bedeutung viele von ihnen bisher nicht kannten. Das dürfte sich nach Erscheinen des Buches nun endlich ändern.

ml

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