Sein Debüt „Hinterher“ erscheint im August Berlin: Wagenbach-Preview mit Finn Job

Großer Auftritt für Finn Job gestern Abend in Berlin. In seiner Lieblingsbar „Die kleine Philharmonie“ in Wilmersdorf las der 27-jährige Autor erstmals öffentlich aus seinem Debütroman Hinterher, der im August als Quartbuch im Wagenbach Verlag erscheint.

In charmant-nostalgischer Wohnzimmeratmosphäre begrüßte Verlegerin Susanne Schüssler rund 40 Gäste aus Buchhandel und Medien zu der Preview. Bei Wagenbach könnten die Leserinnen und Leser immer wieder junge, spannende Autoren entdecken, betonte sie. Lektorin Annette Wassermann hatte das Manuskript aus dem Stapel gefischt und im Konsenslektorat des Verlags durchgesetzt.

Thorsten Dönges im Gespräch mit Finn Job (r.)

Finn Job, der in Hannover geboren wurde, kam nach dem Abitur nach Berlin, wo er als Kellner arbeitete. Im Gespräch mit Thorsten Dönges vom Literarischen Colloquium Berlin erzählte er von seiner Arbeit an dem Roman. Das Publikum erfuhr, dass er schon immer geschrieben und viel gelesen hat. „… denn die wahren Paradiese sind jene, die man verloren hat“, das Zitat von Marcel Proust stellt er seinem Roman voran. Auch Autoren wie Gustave Flaubert und Honoré de Balzac oder Françoise Sagan und Klaus Mann faszinieren ihn und haben ihn zum Schreiben inspiriert.

Hinterher ist ein Krisenroman, der die Gegenwart in einem düsteren Licht sieht. Die Handlung führt von Berlin über Amiens in die Normandie. Der junge Protagonist ist unfähig Verantwortung zu übernehmen und leidet an der gesellschaftlichen Gegenwart. Francesco hingegen, der sich für einen Künstler hält, kann sich damit arrangieren. Der Roman packe heiße Eisen an, so Thorsten Dönges: Homophobie, Antisemitismus und den Niedergang ganzer Landstriche in Frankreich. Finn Jobs las kurze Passagen aus seinem Roman und zeigte, dass er viele Sprachregister zu ziehen vermag.

Das Publikum war beeindruckt und kam bei Quiche und Pastis mit dem Autor ins Gespräch. Über erste Lesungen im Buchhandel wurde auch schon gesprochen.

ml

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