Innovation Factory der IG Digital am 24./25. Juni „Innovation ist kein Selbstzweck, aber überlebenswichtig“

Am 24. und 25. Juni findet erstmalig die „Innovation Factory“ der IG Digital des Börsenvereins statt – als komplett digitale Veranstaltung. Was das Format so besonders macht und warum es gerade jetzt genau das richtige für die Branche ist, erläutern Hermann Eckel, Roland Große Holtforth und Carmen Udina (Sprecherkreis der IG Digital).

Sprecherkreis der IG Digital: Hermann Eckel, Roland Große Holtforth und Carmen Udina

BuchMarkt: „Wir bringen Innovation in die Buchbranche!“ – ein hoher Anspruch, den Ihr mit der Innovation Factory verbindet …
Hermann Eckel: Stimmt. Aber wir sind uns sicher, dass wir ihn mit dem gewählten Konzept auch einlösen können. Denn wir vermitteln ja nicht nur wichtige inhaltliche Impulse zu zentralen Innovationsthemen wie KI oder neuen Content-Formaten, sondern darüber hinaus auch wertvolle Praxiserfahrungen und methodisches Know-how zur erfolgreichen Umsetzung von Innovationsprojekten. Dazu dienen vor allem die Challenges, die im Zentrum der Factory stehen und in denen die Teilnehmer*innen aktiv mitarbeiten – statt sich nur frontal beschallen zu lassen.

Wie sieht das im Detail aus?

Carmen Udina: Wer sich anmeldet, kann schon im Anmeldeprozess eines von acht Themen auswählen, z. B. „E-Commerce & Online-Sichtbarkeit“ oder „Change-Prozess als Herausforderung“. Zum jeweiligen Thema wird am Anfang gemeinsam in der Gruppe eine konkrete Fragestellung ausgewählt, an der dann über zwei Tage in vier Sessions gearbeitet wird. Die Gruppen mit je maximal 15 Personen sind moderiert – und allen steht jederzeit die Expertise der insgesamt 40 Mentor*innen zur Verfügung. Damit ist gewährleistet, dass man in den zwei Tagen sehr komprimiert gute, fundierte Ergebnisse erarbeiten kann. Diese Ergebnisse werden am Ende der Challenge in einer Art Pitch präsentiert. Und genau dafür bekommen die Teilnehmer am Anfang des zweiten Tages ein extra Pitch-Training. Du siehst, auch hier verbinden wir Methode mit Praxis.

Die Liste der teilnehmenden Expert*innen ist ja wirklich beeindruckend …

Roland Große Holtforth: Dafür sind wir auch extrem dankbar! Sie dokumentiert auch zwei einfache, aber wichtige Erkenntnisse: Networking und die Bereitschaft zur Kooperation lohnen sich unbedingt, und: Digitale Veranstaltungen ermöglichen Begegnungen, die sich in dieser Dichte rein analog niemals umsetzen ließen. Das ist noch nicht einmal eine Geld-, sondern vor allem eine Zeitfrage: Wir haben auch deshalb so tolle Leute gewinnen können, weil sie sich nur ein paar Stunden freihalten, ohne einen Fuß vor ihre Büro- bzw. Haustür setzen zu müssen.

Aber klassische Vorträge bietet Ihr auch, oder?

Hermann Eckel: Jein. Vorträge haben wir natürlich, und zwar von wirklich inspirierenden Menschen aus der Buch- und benachbarten Medienbranchen. Aber klassisch sind sie insofern nicht, als sie allesamt innerhalb der Dramaturgie der zwei Tage eine klare Funktion erfüllen.

Wie sieht das konkret aus?

Hermann Eckel: Nehmen wir unseren Keytalk mit Dennis Horn. Er ist ARD-Digitalexperte und Gastgeber des großartigen Podcasts „Innovationstheater“. Gemeinsam mit ihm stecken wir zu Beginn den Horizont für die beiden Tage ab. Für uns ist Innovation kein Götze oder Selbstzweck, aber wir halten sie für überlebenswichtig – wenn sie als Aspekt eines durchdachten Ganzen produktiv wird. Oder wie Dennis Horn es so schön formuliert: „Innovation ist der neue Hype. Doch wo Hype ist, wird auch hyperventiliert – und entsteht toxische Innovation: eine Melange aus Beratern, die das Schablonendenken fördern, aus Innovationsprojekten, die verpuffen, und verrückten Ideen, die nicht zur Strategie beitragen. Dabei funktioniert Innovation nur, wenn man sie strategisch, nachhaltig und gesund angeht.“

Klingt ja angenehm bodenständig.

Carmen Udina: Das ist Dennis Horn, und genau darum geht es auch uns! Als Buzzwords wurden Themen wie Künstliche Intelligenz, Blockchain etc. lange genug durchs Branchendorf getrieben. Es wird Zeit zu zeigen, was sie Unternehmen praktisch bringen können – und teilweise jetzt schon bringen.

Dennis Horn (WDR): „Innovation ist der neue Hype. Doch wo Hype ist, wird auch hyperventiliert – und entsteht toxische Innovation: eine Melange aus Beratern, die das Schablonendenken fördern, aus Innovationsprojekten, die verpuffen, und verrückten Ideen, die nicht zur Strategie beitragen. Dabei funktioniert Innovation nur, wenn man sie strategisch, nachhaltig und gesund angeht.“ (Rechte: WDR/Annika Fußwinkel)

Habt Ihr dazu Beispiele aus unserer Branche?

Roland Große Holtforth: Ohne Übertreibung: haufenweise! Die NFT-Plattforminitiative von Bookwire ist ja ein ganz aktuelles Beispiel. PONDUS hat mit „Radar“ einen neuen Unternehmensbereich für Business Intelligence mit KI-Unterstützung geschaffen. Auch Kooperationen mit starken Technologiepartnern sind oft eine gute Option, wie die Zusammenarbeit des STARK Verlags mit der mehrfach ausgezeichneten Lernapp StudySmarter zeigt.

Nochmal ganz praktisch gefragt: Was kann ich aus den zwei Tagen mitnehmen, warum lohnt sich die Investition von Zeit und Geld für mich?

Carmen Udina: Dann mach mal Deine größte Tasche auf (lacht)! Du bekommst methodisches Wissen: zentrale Innovationsmethoden wie Design Thinking oder Business Model Canvas werden in allen Gruppen im praktischen Einsatz vermittelt. Dann eine Menge praktisches Know-how zum von Dir gewählten Thema – „Bitte löchern!“ ist dabei die wichtigste Maßgabe für Deine Kommunikation mit unseren Expert*innen. Natürlich ein Extrafach für: inhaltliche Inspiration durch Keytalk und Impulsvorträge. Sicher ist dann noch Platz für unser Weiterbildungszertifikat als Anhang zu Deinem Lebenslauf. Und für das, was Du aus den Begegnungen mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern mitnimmst, wirst Du wohl Deinen größten Wanderrucksack leerräumen müssen.

Roland Große Holtforth: Ich merke gerade, dass unsere Ticketpreise viel zu niedrig sind.

Bitte …?

Roland Große Holtforth: Okay, war nur halbernst gemeint. Aber ganz ernsthaft glaube ich: einen besseren Zeitpunkt für die Investition in inhaltliches und methodisches Know-how für Innovationen hat es für unsere Branche lange nicht gegeben. Gerade aus Sicht von Führungskräften ist es extrem rational, genau jetzt in die Fähigkeiten der eigenen Teams zu investieren. Denn nur „von oben“ lassen sich die anstehenden Veränderungsprozesse ganz sicher nicht umsetzen. Und, ehrlich: Wer hätte überhaupt Lust dazu?

Die Innovation Factory der IG Digital findet am 24./25. Juni als rein digitale Veranstaltung statt. Tickets gibt es hier: https://www.boersenverein.de/interessengruppen/ig-digital/ Nachwuchstickets sind ab 49 Euro erhältlich, der Early-Bird-Preis für Börsenvereins-Mitglieder beträgt 198 Euro, die Early-Bird-Phase läuft noch bis  4. Juni.

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