" Unerschrockener Kämpfer für die Freiheit des Wortes" WELT-Literaturpreis für Salman Rushdie

Salman Rushdie (© Rachel Eliza Griffiths)

Der indisch-britische Schriftsteller Salman Rushdie erhält am 10. November in Berlin den mit 12.000 Euro dotierten WELT-Literaturpreis. Die Jury unter Vorsitz von Mara Delius, Leiterin Literarische WELT, begründet die Entscheidung: „Salman Rushdie erhält den WELT-Literaturpreis 2019 für sein Gesamtwerk als Schriftsteller Weltrang und Intellektueller, der es versteht, global zu denken. Er ist ein unerschrockener Kämpfer für die Freiheit des Wortes und ein Schriftsteller, der weltweit Millionen von Lesern mit seinem Magischen Realismus zu begeistern weiß. Salman Rushdies Werk hilft uns, den Ungewissheiten unserer Gegenwart mit Haltung und Humor zu begegnen.“

Salman Rushdie, 1947 im indischen Bombay (Mumbai) geboren, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern der Gegenwart. Sein Werk umfasst insgesamt dreizehn Romane, mehrere Erzählbände und Sachbücher. Zu seinen bekanntesten Publikationen zählen Mitternachtskinder und Die Satanischen Verse, wegen der er im Februar 1989 vom iranischen Revolutionsführer Ayatollah Khomeini zum Tode verurteilt wurde. Seine Lebensgeschichte erzählt Salman Rushdie in seinen Memoiren Joseph Anton. Sein jüngster Roman Quichotte (C. Bertelsmann) ist für den „Booker Prize“ 2019 nominiert.

„Als britisch-indischer Schriftsteller, der in den USA lebt, schafft Salman Rushdie kosmopolitische Weltliteratur in Zeiten eines neuen Isolationismus. Er ist ein Schriftsteller und Denker, der unser Verständnis von Freiheit und Meinungsfreiheit in den letzten dreißig Jahren entscheidend mitgeprägt und mit seinem Leben verteidigt hat. Umso mehr freue ich mich, dass er uns, ausgerechnet im November 2019, dreißig Jahre nach dem historischen Wendepunkt, bei der Verleihung des WELT-Literaturpreises in Berlin die Ehre erweisen wird“, so Mara Delius.

Der WELT-Literaturpreis erinnert an Willy Haas, der die Literarische WELT 1925 gründete. Die bisherigen Preisträger sind: Virginie Despentes (2018), Zadie Smith (2016), Karl Ove Knausgård (2015), Haruki Murakami (2014), Jonathan Franzen (2013), Zeruya Shalev (2012), Albert Ostermaier (2011), Claude Lanzmann (2010), Philip Roth (2009), Hans Keilson (2008), Daniel Kehlmann (2007), Rüdiger Safranski (2006), Yasmina Reza (2005), Amos Oz (2004), Jeffrey Eugenides (2003), Leon de Winter (2002), Pat Barker (2001), Imre Kertész (2000), Bernhard Schlink (1999).

Mitglieder der Jury sind neben Mara Delius die Redakteure der Literarischen WELT, Andreas Rosenfelder und Hannah Lühmann.

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