Gestorben Sybil Gräfin Schönfeldt

Sybil Gräfin Schönfeldt (Foto: Horst Galuschka)

Die Autorin, Journalistin und Übersetzerin Sybil Gräfin Schönfeldt (verwitwete Schlepegrell) ist gestern Abend im Alter von 95 Jahren nach kurzer Krankheit in Hamburg gestorben. Die teilt der Verlag edition momente mit, der an die grande dame der Kochkultur erinnert:

Aus österreichischem Adel stammend, geboren 1927 in Bochum, aufgewachsen in Nassau a. d. L. und Göttingen, studierte Sybil Gräfin Schönfeldt Germanistik und Kunstgeschichte, promovierte in Wien und begann im Hamburg der 1950er Jahre ihre Karriere als Journalistin. Sie schrieb u. a. für DIE ZEIT, ZEIT-Magazin und STERN. Ihr Interesse galt früh der Kulinarik und Kinderliteratur. Sie verfasste zahlreiche Bücher über Esskultur und Tischsitten, über das Alter und ihre eigene Familiengeschichte, veröffentlichte literarische Kochbücher u. a. über Goethe, Fontane und Thomas Mann und gab seit 2005 den Literarischen Küchenkalender heraus. Sie übersetzte klassische Kinderliteratur und schrieb eine Biografie über Astrid Lindgren.

In ihren letzten Lebensjahren begeisterte sie ihr Publikum mit drei originellen Kochbüchern – Kochbuch für die kleine alte Frau, Kochbuch für den großen alten Mann und Kochbuch für meine liebste Freundin. Darin verarbeitet sie einen Schatz an Familienrezepten, gespeist aus dem Reservoir ihrer weitläufigen Vorfahren und eng verbunden mit den Erinnerungen und Erfahrungen eines langen Lebens: unermüdlich schreibend und, dem Familienmotto gemäß, „hoffend auf das Bessere“.

Vielfach ausgezeichnet und geehrt, lebte und arbeitete Sybil Gräfin Schönfeldt seit 70 Jahren in Hamburg, war verheiratet und hat zwei Söhne.

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