Die Serie „Aus der Werkstatt der Verlage“ geht heute weiter mit dem Editorial von Kein & Aber-Verleger Peter Haag:
Liebe Leserinnen, liebe Leser –
Unsere Erfahrungen waren trotz des komplizierten Jahres so erfreulich, dass wir es jetzt wieder tun: nämlich weniger Titel publizieren. Titel, die wir noch wählerischer, noch strenger ausgesucht und an denen wir noch konzentrierter gearbeitet haben. Das letzte Jahr hat es uns nämlich erneut deutlich vor Augen geführt: Je umfänglicher man sich um einen Titel kümmern kann, desto besser sind seine Entwicklungschancen, also auch die wirtschaftlichen Ergebnisse. Und das Schöne daran ist, dass von einem solch intensivierten Vorlauf alle Beteiligten stärker profitieren werden, die Autorinnen und Autoren, wir im Verlag und natürlich auch die Buchhändlerinnen und Buchhändler, die sich noch mehr auf uns verlassen können – weil sie darauf vertrauen können, dass das, was sie von Kein & Aber einkaufen, tatsächlich Relevanz hat.
Dafür spricht auch unsere Remissionsquote, die mit unter fünf Prozent zeigt, wie wenig Raum für Irrläufer bleibt. Deshalb bewährt sich für uns auch auf lange Sicht der kontrollierte Ressourcen-Einsatz, der weniger Verlust und größeren Gewinn bedeutet – und zwar für alle und nicht auf Kosten von anderen. Daher wollen wir nunmehr an diesem Ziel festhalten.
Auch wenn unser Herbstkatalog dicker anmutet als sonst, steht das nicht in Widerspruch zum außergewöhnlich sorgfältig kuratierten Programm. Wir möchten die reduzierte Anzahl von Novitäten einfach noch eine Spur überbordender feiern. Schon aus purer Überzeugung, schließlich sind es samt und sonders großartige Werke, die Ihnen sicher ebenfalls besonderes Vergnügen bereiten werden – und von denen wir selbstverständlich hoffen, dass es einige auf die Bestsellerliste schaffen
Oh, was freuen wir uns, wenn in absehbarer Zeit die Läden wieder öffnen und dann auch offenbleiben dürfen! Und unsere Bücher mithelfen, den Leserinnen und Lesern stolz zu vermitteln, wie sehr es sich lohnt – ja, welche persönliche Bereicherung damit verbunden ist –, sich in einer guten Buchhandlung zu einem Titel verführen zu lassen. Denn das gehört genauso zum gezielten Navigieren: dass dies gekonnt von der passenden Partnerin oder dem passenden Partner im Buchhandel weitergeführt wird – auch da wissen wir uns zum Glück in den besten Händen, bei Ihnen.
Ihr
Peter Haag
Wir wollten unsere Freude an unseren Büchern teilen und haben deswegen während des Lockdowns diese Freude in Lichtinstallationen inszeniert: zuerst an der Fassade der Schweizer Botschaft in Berlin, danach im Zürcher Hauptbahnhof (s. Foto).
Zuletzt brachten wir den Werkstattbericht von Christian Strasser