In loser Folge blättern wir wieder Editorials der aktuellen Novitäten -Vorschauen auf. Heute hier das Editorial vom gesamten Team des Leykam Verlages (dem ältesten Verlag in Österreich):
Mögest du in interessanten Zeiten leben. So lautet angeblich ein chinesischer Spruch, der entweder als bösartiger Fluch oder als Ausdruck der Hoffnung verwendet wird. Ob Glück oder Fluch (vermutlich beides): Die unseren sind definitiv interessante Zeiten. Und in solchen ist das Büchermachen ebenso Privileg wie Verantwortung.
Unser Herbstprogramm spiegelt diesen Zustand der Welt wider: In der Literatur finden sich Texte über toxische Männlichkeit und emotionale Entfremdung, über die beiläufige Brutalität der Provinz und die Nöte des urbanen Prekariats. Die Themen des Sachbuchprogramms reichen von Anti-Rassismus über die Moral der Politik bis hin zur vergessenen gesellschaftlichen Praxis der Totenwache.
Das Kinderbuch lädt zum Weltmachen, zum Erfinden und Mitmachen ein und feiert die Schönheit der Natur. Der Bogen im Wissenschafts- und Pädagogikprogramm spannt sich von historischen Abhandlungen zum Kalten Krieg über gegenwärtige Diskussionen zu europäischen Werten. Es gibt Beiträge zum Einfluss der Corona-Pandemie auf Lehre und Lernen bis hin zu musikwissenschaft- lichen und kunsthistorischen Werken.
Unser Programm steht für Vielfalt und Haltung. Wir lieben das Ungewöhnliche und wollen den Dialog eröffnen für eine bessere, eine gerechtere Welt. In diesem Sinne möchten wir den Spruch in der Überschrift leicht abändern. Wir wünschen uns allen: Mögen die Zeiten friedlich sein – und die Bücher interessant.
Stefan Gartler und Team
Zuletzt brachten wir die Editorials von dtv und von Europa-Verleger Christian Strasser