Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Aber was für ein Bilderbuchkünstler ist uns da verloren ge­gangen!“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

 

„Bitte mehr als Pizza und Mandoline“: Italien wird 2024 Ehrengast der Buchmesse Frankfurt sein. In Rom wurden erste Überlegungen für den Auftritt diskutiert. „Einen vielfältigeren Buchmarkt wünscht sich auch Italiens Verlagsbranche. Sie will Übersetzungen fördern, die, wie Pas­sarelli sagte, so gut sein sollen, dass ein Ausländer sich nach der Lektüre nicht mehr als derselbe fühle. Auch so kann Kulturvermittlung funktionieren.“

„Lebenslauf eines Stimmenimitators“: Mit der Wahrheit stand er in lockerem Kontakt: Jerry Z. Muller schreibt eine stattliche Biographie des Religionsphilosophen Jacob Taubes. „Welches ideengeschichtliche Interesse verdient eine solche Person? Jerry Z. Muller, Historiker aus Washington, schreibt immerhin fast achthundert Seiten über sie und hat dafür zwanzig Jahre lang eine große Zahl von Zeitzeugen und Archiven befragt. Akribisch folgt er Taubes auf dessen Weg von Zürich nach New York, Jerusalem, Cambridge Mass. und schließlich Berlin, schildert Hunderte von Begegnungen, zahlreiche Affären und die Gedanken noch jedes Aufsatzes von Taubes.“

  • Jerry Z. Muller, Professor der Apokalypse. Die vielen Leben des Jacob Taubes. (aus dem Englischen von Ursula Kömen; Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag)

„Amini und Amini triumphieren“: Die Berthold-Leibinger-Stiftung hat ihre Preisträger für 2023 bekannt gegeben. Unter zehn Finalisten setzte sich die Emigrationsgeschichte Ahmadjan und der Wiedehopf von Maren und Ahmadjan Amini durch.

„Beruf und Berufung“: Zuwachs für das Münchner Literaturarchiv Monacensia: Die Publizistin Rachel Salamander übergibt ihr Archiv – Dokumente jüdischen Geisteslebens aus vierzig Jahren. „Rachel Salamander, Publizistin und Buchhändlerin, schenkt der Stadt ihr Archiv zur Literatur des Judentums, ein umfangreiches, nun ‚Archiv Salamander‘ benanntes Konvolut aus vierzig Jahren. Der Oberbürgermeister freute sich über ‚ein wegweisendes Geschenk, mit dem wir jüdisches Leben und Literaturgeschichte noch stärker in unserem kollektiven Gedächtnis verankern können‘.“

„Der Bilderbuchkünstler“: Er war der Meister aller Stile und Techniken, aber an einem erkannte man ihn zuverlässig: an seiner Originalität. Nun ist Wolf Erlbruch mit 74 Jahren gestorben. „Aber was für ein Bilderbuchkünstler (im doppelten Sinne) ist uns da verloren ge­gangen! (…) Wolf Erlbruch ist bei aller Vielfalt stets wiedererkennbar: in seiner Originalität. Das machte seinen weltweiten Erfolg aus. Seit 1989 Der kleine Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat erschienen war und sich millionenfach verkaufte, wurden seine Farben und sein Strich regelrechte Markenzeichen.“

„Die Kosten meiner Beerdigung“: Seit der Ulysses-Übersetzung galt Hans Wollschläger als Genie. Jetzt sind seine hinreißenden Briefe erschienen – ein Höhepunkt des Literaturjahres. „Wenigstens gibt es diese Briefe, ein unfreiwilliger Beweis dafür, dass selbst die Gottheit Literatur gegen die Dummheit vergeblich kämpft. ‚Das Leben könnte so schön sein, wenn man nicht schreiben müßte‘, seufzte er einmal und diesmal gar nicht kokett. Was für ein Glück, dass Wollschläger diese Briefe geschrieben hat. Sie sind, was die Herzgewächse werden sollten und nie wurden, sein Hauptwerk.“

  • Hans Wollschläger, Briefe 1988-2007. (herausgegeben von Thomas Körber; Wallstein)

„So ein Mist“: Wolf Erlbruch, dessen kleiner Maulwurf wissen wollte, wer ihm auf den Kopf machte, ist tot. „Der Mann, der den von Werner Holzwarth getexteten Maulwurf so wunderbar anthropomorph in Szene setzte, ist am vergangenen Sonntag im Alter von 74 Jahren in Wuppertal gestorben: Wolf Erlbruch, der seine Karriere als Grafiker in der Werbung begann, illustrierte seit 1985 Kinder- und Jugendbücher.“

„Jeder Saal, in den Du rufst“: München, 1982, Biegung Fürstenstraße: Ein Brief an Rachel Salamander, zum 40. Geburtstag der legendären „Literaturhandlung“. „Bei Rachel Salamander zu lesen und mit ihr zu diskutieren, ihr und ihren Gästen zuzuhören, ist nun seit vier Jahrzehnten – seit einem biblischen Menschenalter also – ein Privileg, das sich nicht entgehen lässt, wem daran liegt, nicht nur deutsch-jüdische Vergangenheit zu beschwören, sondern jüdisch-deutsche Gegenwart zu leben.“

„Verdächtig klug“: Iain Thomas und Jasmine Wang haben der künstlichen Intelligenz GPT-3 ein paar ganz große Fragen gestellt – und erstaunliche Antworten bekommen. „Ganz sicher sei vorangestellt: Die Antworten, die die von Thomas und Wang auf ausgewählte Weisheitstexte hin trainierte KI gibt, sind wirklich verblüffend klug. Klug genug, um jeden einigermaßen gebildeten Menschen zu inspirieren.“

  • GPT-3, Was euch zu Menschen macht – Antworten einer künstlichen Intelligenz auf die großen Fragen des Lebens. (hg. Iain Thomas und Jasmine Wang; aus dem Englischen von J. Elze; Diederichs)

 

„‚Das Land rückt nach rechts'“: Tom Segev im Gespräch über Enthüllungen in seiner Familie, Erlebnisse in Israel und Deutschland, den UN-Teilungsplan von 1947 und die Zukunft des Nahost-Konflikts.

  • Tom Segev, Jerusalem Ecke Berlin. (a. d. Hebr. v. Ruth Achlama; Siedler)

„Ein Afroamerikaner in Berlin“: Deutschland 1936: W.E.B. Du Bois’ Reise durch ein Land, das „schweigsam, nervös, bedrückt“ ist. „Du Bois, Soziologe, Historiker, Bürgerrechtler, aufmerksamer Beobachter, eleganter Journalist und in den USA schon zu Lebzeiten eine Legende, kommt 1936 nach Europa. Und beschreibt, wie unterschiedlich man aus seiner Sicht in Europa mit Schwarzen umgeht (…)“

  • W.E.B. Du Bois, Along the color line. Eine Reise durch Deutschland 1936. (a. d. Engl. v. Johanna von Koppenfels; C.H. Beck)

„Das Kind, das nicht spielte, sondern zeichnete“: Zum Tod von Wolf Erlbruch, der im Alter von 74 Jahren gestorben ist. „Wolf Erlbruch war der wohl bedeutendste deutsche Illustrator von Kinder- und Jugendbüchern. (…) Fast immer sind Tiere Wolf Erlbruchs Helden und Heldinnen, ohne aber menschliche Wesenszüge bloß niedlich zu repräsentieren. Viele kennen seine Zeichnungen wegen des Kinderzimmerkalenders, in dem ebenfalls Tiere die Hauptrolle spielen. Er illustrierte ihn seit 1994.“

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