Hans Jörg Nessensohn über sein Buch "Und dieses verdammte Leben geht einfach weiter" (Ueberreuter) „Bitte Taschentücher bereithalten!“

Hansjörg Nessensohn

Nach dem Studium der Angewandten Medienwissenschaft arbeitete Hansjörg Nessensohn zunächst als Texter in einer Werbeagentur und dann als Drehbuchautor im Bereich Daily Soap. Er schrieb unter anderem für ‚Verbotene Liebe’, ‚Köln 50667’ und die RTL-Serie ‚Berlin Models’. Heute arbeite er als freier Drehbuchautor und Storyteller. Sein Debüt handelt von Wunden der Vergangenheit und Begegnungen, die alles verändern. Anlass für Fragen an den Autor:

BuchMarkt: Worum geht es in dem Buch?

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Hansjörg Nessensohn: In meinem Buch geht es um den 15-jährigen Jonas, der am Tag seines größten Glücks einen schwerwiegenden Fehler macht: Er passt nicht wie verabredet auf seine kleine Schwester auf und als er zurückkommt, ist sie weg. Spurlos verschwunden. Ab diesem Augenblick ist sein Leben und das seiner Eltern quasi vorbei.

Parallel erzähle ich aber von dem knapp zwei Jahre älteren Jonas, der mit seiner Schuld, die er sich am Verschwinden seiner Schwester gibt, nicht mehr klarkommt. Der seinem Leben ein Ende setzen will und an seinem Tiefpunkt unfreiwillig erkennt, wie wichtig und haltgebend reale Freunde sind.

Das Buch spielt also auf zwei Zeitebenen?

Genau. In Tagebucheinträgen erfahren die Leser, warum Jonas an dem besagten Abend nicht auf seine Schwester aufgepasst hat und was die darauffolgenden zwei Jahre in seinem Leben passiert ist. In der „Echtzeit“ trampen wir mit ihm nach Mallorca, lernen Sunny und Timon kennen, erleben, wie sich die drei gegenseitig wegstoßen und annähern, sich öffnen, retten und verletzen. Und schließlich zu Freunden werden.

Wie entstand die Idee dazu?

Was ich instinktiv wusste, war, dass ich in meinem Debütroman das Thema Freundschaft ins Zentrum stellen will. Ich wusste aber auch, dass das allein noch keine Geschichte ist. Irgendwann las ich dann einen Zeitungsartikel über ein verschwundenes Mädchen und plötzlich hatte ich Jonas vor Augen, den (fiktiven) Bruder dieses Mädchens, der am Tiefpunkt seines Lebens ist und der vor allem eins braucht, um überleben zu können: Freunde. Und genau das war die Geschichte, nach der ich gesucht hatte.

Mit welchem Argument kann der Buchhändler das Buch idealerweise beschreiben?

Das Buch ist spannend, ohne ein Krimi zu sein. Es ist sehr emotional, ohne eine Liebesgeschichte zu sein. Und es regt – vielleicht gerade deshalb –  zum Nachdenken und Diskutieren an. Ach ja, ganz wichtig: Es ist trotz der ganzen Tragik positiv und lebensbejahend.

Welche Leserschaft soll angesprochen werden?

Ich glaube, das Buch ist für alle Leser und Leserinnen perfekt, die reale Figuren und emotionale, tiefgründige Geschichten lieben. Dabei spielt das Alter meines Erachtens keine Rolle. Und das Geschlecht schon gar nicht.

Fallen Ihnen drei prägnante Wörter ein, die das Buch gut beschreiben?

Bitte Taschentücher bereithalten!

Was bedeutet es Ihnen Schriftsteller zu sein?

Ein Buch zu schreiben, ist anstrengend und einsam. Und gleichzeitig unbeschreiblich erfüllend, weil diese Welt, die nur in deinem Kopf und ein bisschen auch in deinem Herzen existiert, plötzlich zum Leben erwacht. Dass dir dabei niemand reinredet, hat auch seinen Vorteil.

Was lesen Sie privat gerne/aktuell?

Aktuell habe ich gerade das Buch Der Kastanienmann von  Søren Sveistrup verschlungen. Dabei bin ich gar kein großer Thriller-Fan und wusste nach der Hälfte schon, wer der Mörder ist. Aber es ist einfach unfassbar fesselnd geschrieben. Ein richtiger Pageturner.

Welche Frage, die wir nicht gestellt haben, hätten Sie dennoch gerne beantwortet?

Wie geht es literarisch bei Ihnen weiter, Herr Nessensohn?

Hier können Sie dies nun tun:

Im Herbst 2020 erscheint mein zweiter Jugendroman beim Ueberreuter Verlag. Es ist keine Fortsetzung und eine ganz andere Geschichte, aber es gibt ein Wiedersehen mit zwei Figuren aus Und dieses verdammte Leben geht einfach weiter. Ich konnte mich von Jonas, Sunny, Timon und Paul einfach nicht lösen.

 

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