Bernhard Fetsch über Kalender als stabiler Umsatzfaktor „Eine kombinierte Präsentation im Buchladen führt zu erfreulichen Mehrverkäufen“

Bernhard Fetsch: „Kalender sind ein stabiler und weiterhin wachsender Markt, in Absatz und im Umsatz. Angesichts der schwierigen Umsatzsituation an anderer Stelle, ist dies ein nicht immer optimal genutztes Potenzial, zugleich eine echte Chance“

Mit den Marken Harenberg, Heye, Weingarten, Eiland, Athesia Tappeiner und Calendaria bietet der Athesia Kalenderverlag die „größte Auswahl an Kalendern im deutschsprachigen Raum. Athesia – Qualität und Vielfalt mit rund 1.000 Kalendertiteln“, so das Versprechen. Und nun gab der Verlag kürzlich bekannt, die Lizenzen für die National Geographic-Kalender erworben zu haben, die dann ab der Saison 2021 nicht mehr bei teNeues erscheinen.  Wir sprachen mit Gesamtvertriebs- und  Marketingleiter Bernhard Fetsch über große Ziele und besondere Herausforderungen:

BuchMarkt: Herr Fetsch, bedeutet diese Vielzahl an Titeln auch eine besondere Herausforderung?

Bernhard Fetsch: Die eine Herausforderung besteht darin, in der gegebenen Vielfalt die richtigen Themen zu finden. Das heißt, die gewünschte Inhalts- und Formen-Vielfalt für den Endkunden zu bieten. Auf diesem weiten Feld neue, wachsende Bereiche zu identifizieren und die richtigen Themen dann im angemessenen Umfang zu bedienen. Die zweite Herausforderung heißt, Titel und Themen klar zu positionieren: Welcher Inhalt passt in welches „Format“ und das meint die tatsächliche Größe genauso wie die Ausgabeform (Wand-, Tisch oder Taschenkalender). Wie vermeide ich Redundanzen, wie bediene ich Zielgruppen treffgenau – zuletzt die Kernfrage des Marketing: was stiftet Kundennutzen.

Nun hat Athesia die Lizenzen für die National Geographic erworben: Ab der Saison 2021 erscheinen die National Geographic-Kalender also exklusiv in Ihrem Verlag. Wie kam es dazu?

Wir haben langjährige und vertrauensvolle Kontakte in viele Bereiche möglicher Lizenzgeber für Kalender. National Geographic-Inhalte passen hervorragend in das Gesamtangebot und die Vertriebsarbeit von Athesia Kalenderverlag; Athesia ist der größte Lieferant für Lizenzthemen aller Art im Kalendermarkt: Star Wars, Disney, Harry Potter, Herr der Ringe, Fußball, Humor und vieles andere mehr. Unter anderem aus dieser Situation ergab sich ein natürlicher Kontakt. Grundsätzlich stehen wir immer gerne für Anfragen zu möglichen Kooperationen zur Verfügung.

Was erhoffen Sie sich davon und wird es entsprechend auch Veränderungen in Optik oder Inhalt der Geographic-Kalender geben?

Wir erwarten uns ein Umsatzwachstum von rund 20 Prozent, das somit auch unseren Handelspartnern als Wachstum zu Gute kommt. Die Inhalte stammen von weltweit renommierten National Geographic-Fotografen und bedienen höchste qualitative Ansprüche. Die frühere Anzahl der National Geographic-Kalender haben wir im Sinne von Fokussierung und zielgruppengenauer Positionierung spürbar reduziert, um dem einzelnen Titel so mehr Gewicht zu geben. Zugleich haben wir vier neue Artikel entwickelt, mit denen wir die bei Athesia erfolgreichsten Kalenderformen bedienen, die es bislang noch nicht als National Geographic-Kalender gab.

Da muss nun auch der Handel mitspielen. Was kann da Ihrerseits getan werden? Wie sieht die Aufklärungsarbeit aus?

Kalender sind zu ganz überwiegenden Anteilen ein „stationäres“ Produkt, das als Print-Version im Buchhandel verkauft wird. Dieser Kauf erfolgt oftmals als Spontankauf, wenn Kunden den Kalender im Handel entdecken. Wir werben daher kontinuierlich für die angemessene Fläche, um das erfolgreiche Segment Kalender ausreichend zu präsentieren.

Zum einen wurden auch bislang National Geographic-Kalender im Handel ausgestellt und positive Verkaufsergebnisse erzielt. An diese Historie wollen wir anknüpfen. Zum anderen handelt es sich bei National Geographic um eine der weltweit renommiertesten Marken überhaupt, die u.a. durch das Print-Magazin sowie durch Disney+ einem Millionenpublikum bekannt ist. Mit der entsprechenden Qualität unserer Kalender können wir hierauf aufsetzen.

Wir werben bei allen Handelspartnern dafür, diese Chance zu nutzen und das National Geographic-Programm in seiner Breite zu präsentieren.

Welche Vorteile hat der Kalender zum Buch?

Hier geht es nicht um eine Opposition. Aus unserer Sicht ergänzen sich Kalender und Buch hervorragend. Kalender sind ein schwerpunktmäßig stationär vertriebenes Produkt. Buch- und Kalenderkunden sind oft identisch und daher eine Zielgruppe, die wir im Buchhandel bereits kennen und erreichen.

Mit unseren Partnern im Buchhandel haben wir ein starkes Jahr 2019 erlebt. Im rentablen Segment Kalender sehen wir auch für dieses Jahr die Möglichkeit für gemeinsames Umsatzwachstum und spannende Themen – so wie u.a. National Geographic.

In Ihren Katalogen versuchen Sie, die Buchhändler immer wieder für Themenwelten zu sensibilisieren …

Auch hier bestätigt sich die natürliche Nähe von Kalendern zum Buchgeschäft, die Käufer von Kalendern interessieren sich eben auch für Buchthemen. Unsere Erfahrung ist, dass eine kombinierte Präsentation zu erfreulichen Mehrverkäufen führt. Zum Beispiel durch die (Doppel-)Platzierung von Sprachkalendern in der Warengruppe Sprachen & Lernen oder der Sehnsuchtskalender in der Reiseabteilung.

Ihr Wunsch an den Handel?

Kalender sind ein stabiler und weiterhin wachsender Markt, in Absatz und im Umsatz, das zeigen uns die aktuellen mc-Zahlen deutlich. Angesichts der schwierigen Umsatzsituation an anderer Stelle, ist dies ein nicht immer optimal genutztes Potenzial, zugleich eine echte Chance.

Da es sich -wie beschrieben- oftmals um Spontankäufe handelt, lebt der Verkauf von einer kompetenten und gepflegten Präsentation. Unser Wunsch ist daher die Aufmerksamkeit für das Segment Kalender an sich sowie die jeweils individuell passende Sichtbarkeit im Handel. Hierfür gibt es keine „Gießkannenlösung“ – unsere KollegInnen beraten Sie jedoch gerne.

Die Fragen stellte Franziska Altepost

 

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