Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Die viel gesuchte Poesie einfachen Lebens“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

 

„In einem Dorf vor unserer Zeit“: Die viel gesuchte Poesie einfachen Lebens: Andrea Giovenes fünfbändiger Romanzyklus der „Autobiographie des Giuliano di Sansevero“ liegt nun in Moshe Kahns Übersetzung erstmals vollständig auf Deutsch vor. „Man muss die fünf Bände nicht hintereinander lesen. Jeder Teil der Biographie steht für sich, jeder hat einen eigenen Charakter: Das gilt verstärkt für den dritten Band (…) und den vierten über die Erlebnisse im Weltkrieg. Allein für diese beiden erfahrungssatten und ganz eigenständig lesbaren Bücher darf man dem Verlag und dem Übersetzer Moshe Kahn danken.“

  • Andrea Giovene, Die Autobiographie des Giuliano di Sansevero – Das Haus der Häuser (aus dem Italienischen von Moshe Kahn; Galiani Verlag)
  • Andrea Giovene, Die Autobiographie des Giuliano di Sansevero – Fremde Mächte (aus dem Italienischen von Moshe Kahn; Galiani Verlag)
  • Andrea Giovene, Die Autobiographie des Giuliano di Sansevero – Der letzte Sansevero (aus dem Italienischen von Moshe Kahn; Galiani Verlag)

„Ist da ein Land für mich?“: Ein Buch mit einem Titel, der fatalistisch klingt, das aber eine emanzipatorisch und politisch kämpferische Haltung vertritt: Slata Roschals Ich möchte Wein trinken und auf das Ende der Welt warten.

  • Slata Roschal, Ich möchte Wein trinken und auf das Ende der Welt warten (Claassen Verlag)

„Jetzt lasst uns alle mal schnell in den Dualog treten“: Antiautoritärer kann man nicht kommunizieren: Hektor Haarkötter legt eine Kulturgeschichte des Küssens vor. „Siegmund Freud beschrieb ihn einst als ‚berührende Annäherung an den Eingang des Verdauungskanals‘. Gemeint ist der Kuss, eine kulturelle Praxis, bei der zwei Menschen miteinander kommunizieren, ohne zu reden, nur indem sie ihre Lippen berühren. Doch damit ist es bald vorbei. Das jedenfalls behauptet Hektor Haarkötter. Der Kommunikationswissenschaftler hat dem Küssen eine kulturhistorische Betrachtung gewidmet, in der er sich von der Antike bis in die Popkultur vorarbeitet.“

  • Hektor Haarkötter, Küssen. Eine berührende Kommunikationsart. (S. Fischer Verlag)

„Wie man sich selbst heilt“: Immer müde? Unkonzentriert? Unwohl? In Timon Karl Kaleytas phänomenalem Roman Heilung sucht der typische Leidende unserer Zeit nach einer Diagnose. Oder fehlt ihm etwa gar nichts? „Heilung ist düster, rätselhaft und voller Symbole, die beim ersten Lesen nicht zu durchdringen sind und vielleicht auch nirgends hinführen. Sind die beiden Teile des Romans komplementäre Spiegelungen?“

  • Timon Karl Kaleyta, Heilung (Piper)

„Besser ohne Internet“: Alex Capus verrät, wie er zum Erfolgsautor wurde: in seligen Zeiten, als es noch geschneit hat und Ideen in Bars geboren wurden. Damit rüttelt er mutig am eigenen Denkmal. „Natürlich redet in diesem zwar leicht hingetupften, aber auf vertrackte Art komplexen Buch, ein Erfolgsautor, einer, der Ruhm und Zuspruch in solchem Maße erfährt, dass er ohne Schaden zu nehmen sein eigenes Denkmal bekleckern darf. ‚Meine Bücher jedenfalls sind alle gleich. Hast du eins gelesen, hast du alle gelesen.‘ Capus‘ Verlag wird über die kokette Antiwerbung nicht verdrossen sein, denn er weiß ja: In der Regel lesen die Leute alle Bücher von Capus, wenn sie eins gelesen haben.“

  • Alex Capus, Das kleine Haus am Sonnenhang (Hanser)

„‚Die Zwei-Staaten-Lösung ist die Grundlage für alles'“: Historiker Moshe Zimmermann im Interview über die deutsche Debattenkultur, berechtigte Kritik an Israel sowie Antisemitismus in der politischen Linken wie Rechten.

  • Moshe Zimmermann/Moshe Zuckermann, Denk ich an Deutschland… (Westend)
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