Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Umwerfende“ neue Erzählungen von Hans Fallada

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Überall sind wir Anfänger“: Wie Kurzgeschichten funktionieren und das Leben im Erzählen weitergeht: Zum neunzigsten Geburtstag von Alice Munro. „Munro gibt ihren Lesern Rätsel auf, aber sie hat nichts übrig für Mystifikationen. Die Mechanik des Geschichtenbauhandwerks wird nicht prüde verdeckt. Wenn man nun aber mittendrin in eine ihrer Geschichten einsteigt, dann sieht man den konstruktiven Sinn der Elemente nicht auf Anhieb, mit denen man auf der zufällig herausgepickten Seite konfrontiert ist. „
  • „Surfin‘ Africa“: Unendliche Strände und an jeder Ecke eine Brandung, die Wellenreiter glücklich macht: Mit spektakulären Fotos feiert das Buch Afrosurf eine höchst lebendige, den meisten völlig unbekannte afrikanische Surfszene.
    Mami Wata, Afrosurf (Ten Speed Press)
  • „Die Botschaft ist die Botschaft“: Architektonische Aushängeschilder: Christiane Fülscher studiert den deutsch- deutschen Bau von Auslandsvertretungen. „Bisweilen erliegt Fülscher der Versuchung, beiläufig den Aufbau des diplomatischen Dienstes und die Architekturgeschichte der Moderne gleich mit zu erläutern. Illustriert ist das Buch überwiegend mit kleinen Schwarz-Weiß-Fotos, womit es wirkt wie aus der Zeit, über die es berichtet.“
    Christiane Fülscher, Deutsche Botschaften. Zwischen Anpassung und Abgrenzung (Jovis Verlag)
  • „Platt als Identitätssymbol“: Ein Handbuch widmet sich der Situation von Regional- und Minderheitensprachen in Deutschland. „Die faktenreichen und komprimiert geschriebenen Kapitel berichten über die historische Entwicklung der Sprachen, ihre – oft nur geschätzten – Sprecherzahlen, den Grad der aktiven und passiven Sprachkompetenz, die Bedeutung der Sprachen für das kulturelle Selbstverständnis der Gemeinschaften und die Sprachkontakte mit dem Deutschen.“
    Rahel Beyer und Albrecht Plewnia (Hrsg.), Handbuch der Sprachminderheiten in Deutschland (Narr Francke Attempto Verlag)
  • „Die Sache mit dem Patriarchat war nur so eine Idee“: Christina von Braun denkt über die Rolle der Frau von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart nach. „Fragen wie die, was die Autorin von anderen Protagonistinnen der Frauenbewegung trennte, wie sich Lebensalltag und Feminismus zueinander verhielten – all das bleibt seltsam blass.“
    Christina von Braun, Geschlecht. Eine persönliche und eine politische Geschichte (Ullstein Verlag)
  • „Was laberst du, Digga?“: Matthias Heine über die Geschichte der Jugendsprache. „Jugendsprache ist zu jeder Zeit ein Schmelztiegel sprachlicher Variationen, der sich auch aus dem Repertoire vorangegangener Generationen speist. Viele lexikalische Merkmale überdauern oder überspringen mehrere Generationen, sie werden reaktiviert und verändert. Bei der Darstellung dieser Phänomene wahrt der Autor nicht immer die wünschenswerte Neutralität, immerhin darf sein Werk durchaus Anspruch auf wissenschaftliche Seriosität erheben.“
    Matthias Heine, Krass. 500 Jahre deutsche Jugendsprache (Dudenverlag)

  • „Im Gewühl der Gefühle“: Der Moderator und Kabarettist Eckart von Hirschhausen hat das Trostbuch zur Zeit geschrieben. „Sein neues Buch passt exakt in die weite Lücke, die der hochspezialisierte Ratgeber- und Beglückungsliteratur-Markt lässt, denn in diesem Buch geht es sowohl um das planetarische Ganze als auch um die Sorge um sich, mit der man sich in unseren atheistischen Zeiten schon allein fühlen kann.“
    Eckart von Hirschhausen, Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben (DTV)
  • „Der Apparat der Liebe“: Aus alten Gerichtsakten tauchen neue Erzählungen von Hans Fallada auf. Sie sind umwerfend. „Hans Falladas Geschichten tragen selbst Züge der Kolportage. Sie wollen gemeinverständlich sein, und sie scheuen vor dem ergriffenen Leser nicht zurück. Selten aber verbarg sich in der Darstellung eines Schluchzens so viel Wissen um den Zustand einer ganzen Gesellschaft.“
    Hans Fallada, Warnung vor Büchern. Erzählungen und Berichte (Reclam)
  • „Radikale Reformen“: Kann der Kapitalismus auch ohne Krise überwunden werden? „Azmanova, einst selbst aktive Dissidentin im Kampf gegen die kommunistische Diktatur in Bulgarien, gründet ihre Hoffnung darauf, dass die Lage die Notwendigkeit von Reformen, die der sozialen und wirtschaftlichen Unsicherheit entgegenwirken, so alternativlos mache.“
    Albena Azmanova, Kapitalismus an der Kippe: Radikaler Wandel ohne Krise (Edition Konturen)

  • „Der wütende Junge und der Tod“: Tatiana Tibuleacs Debütroman ist schwer beladen, hat aber auch viel zu bieten. „Bewundernswert ist außerdem, dass die Poesie – der man vorerst misstraut – sitzt, die der Bilder und die der mütterlichen Augen, die im Sohn ebenfalls ein Feuerwerk der Vergleiche erzeugen. (…) Ein Künstlerroman ist das aber nur am Rande, es bleibt ein Buch über den Tod, der immer noch grimmiger ist, als wir jemals sein können. Das will etwas heißen.“
    Tatiana Tibuleac, Der Sommer, als Mutter grüne Augen hatte (Schöffling & Co.)

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