Andrea Schwarz über ihr Buch "Mich zart berühren lassen von dir" (Patmos) „An alle, die frisch verliebt sind“

Andrea Schwarz (c) Ulrike Diekmann

Andrea Schwarz will mit ihrem Buch Mich zart berühren lassen von dir (Patmos) Lust machen, sich der Erfahrung der Liebe anzuvertrauen. Ihre Gedichte wollen inspirieren, die eigenen Gefühle, Stimmungen, Erfahrungen der Liebe bewusst wahrzunehmen und zu leben. Anlass für Fragen:

BuchMarkt: Diese Frage stellen wir immer zuerst: Worum geht es in dem Buch?

Andrea Schwarz: Es geht um die Liebe und um die Kraft des Eros. Und bevor irgendein Missverständnis aufkommt: Erotik ist nicht einfach mit Sexualität gleichzusetzen. Beide können sehr viel, aber auch gar nichts miteinander zu tun haben. Es gibt eine unerotische Sexualität, genauso wie es eine Erotik gibt, die nicht sexuell gestaltet und gelebt wird. Erotik, so wie ich sie verstehe, meint eine „Lust“, ein Interesse am anderen, ist etwas, das mich herausfordert, manchmal ein Leben lang. Und das Buch ist damit eine Liebeserklärung an das Leben. Entsprechende lyrische Texte sind dabei kombiniert mit dem „Hohen Lied der Liebe“ aus der Bibel.

Wie entstand die Idee, darüber ein Buch zu schreiben?

Ganz einfach: Ich war verliebt! Und da ich niemandem davon erzählen konnte oder wollte, habe ich es eben aufgeschrieben – mit allen Höhen und Tiefen! Die Texte sind also nicht am Schreibtisch „erfunden“, sondern er- und durchlebt. In der Zeit habe ich mich und meine Gefühle sehr im „Hohen Lied der Liebe“ wiedergefunden. Und so war es spannend zu schauen, welche Resonanz  dieses alte biblische Buch in mir zum Klingen bringt. Die Texte waren zuerst da – die Idee, daraus ein Buch zu machen, kam erst später.

Was war dabei die besondere Herausforderung?

Manche biblischen Verse haben in mir nichts zum Klingen gebracht – oder mir sind die Bilder fremd geblieben, weil sie aus einem anderen Kulturraum und einer anderen Zeit kommen. Aber ich habe auch überraschend viele Übereinstimmungen gefunden! Biblische Texte können ganz schön aktuell sein!

An welche Leserschaft richtet sich das Buch?

  • An alle, die frisch verliebt sind
  • An alle, die schon lange mit ihrem Partner, ihrer Partnerin zusammen sind – und immer noch frisch verliebt sind
  • An alle, die einfach das Leben und das Lebendig-Sein mögen!

Mit welchem Argument kann der Buchhändler es im Laden ideal verkaufen?

Zum einen ganz einfach: weil es sein kann, dass man sich selbst und seine Stimmungen darin wiederfindet. Wenn man es verschenken möchte – derjenige, dem man es schenkt, hat damit eine Form von Liebeserklärung schwarz auf weiß in der Hand. Und eventuell kann das Buch auch eine Botschaft sein, wenn man sich noch nicht traut, seine Gefühle jemand anderem zu sagen – oder einem dafür die Worte fehlen. Und ganz pragmatisch: Es ist nicht teurer als ein Blumenstrauß, den man verschenkt – hält aber länger.

Welche drei Wörter beschreiben das Buch gut?

Liebe leidenschaftlich leben

Wie sähe ein Schaufenster zum Titel aus?

Naja, es kommt wohl darauf an, ob man das Schaufenster zum Valentinstag oder eher im Mai gestaltet. Vorstellen könnte ich mir einen großen blühenden Zweig (idealerweise) und zwei oder drei große Fotos, die eher Zärtlichkeit und Erotik ausdrücken, z.B. zwei Hände, die sich halten, ein Sonnenaufgang in den Bergen, zwei Menschen, die sich umarmen, eine aufblühende Knospe, die zarte Berührung zwischen einem jüngeren und einem älteren Menschen, … so was in der Art. Weniger passend wären wohl herkömmliche (Valentinstag-) Klischees wie Herzen oder Ähnliches… aber Schaufenstergestaltung habe ich nicht gelernt… da vertraue ich denen, die das können.

Welche Frage, die wir nicht gestellt haben, hätten Sie dennoch gerne beantwortet?

Die nicht gestellte Frage: Sie sind jetzt 68 Jahre alt – kann man sich in dem Alter noch verlieben?

Hier können Sie dies nun tun:

Klar, kann man! Und ich bin verliebt in das Leben. Übrigens – Albert Schweitzer soll angeblich mal gesagt haben: „Solange man sich noch verlieben kann, solange ist man jung!“ – und das erklärt vielleicht, warum manche ältere Menschen so jung wirken und manche von Lebensjahren her junge Menschen schon unsagbar alt. Von daher – wer dieses Buch mag, ist irgendwie noch jung (geblieben)!

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