„Aufwachsen mit Kirsten Boie“ – seit heute in Hamburg zu sehen

Karin v. Welck, Kirsten Boie, Birgit Dankert (v.l.)

Schirmherrin Prof. Dr. Karin v. Welck, Senatorin für Kultur, Sport und Medien, eröffnete gestern in Hamburg die Ausstellung „Aufwachsen mit Kirsten Boie“. Anlässlich des bevorstehenden 60. Geburtstags der Kinder- und Jugendbuchautorin am 19. März, zeigen die Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky und die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg die Ausstellung zum Leben und Werk der Schriftstellerin, die in Hamburg geboren wurde, dort lebt und arbeitet.

Initiatorin und Ausstellungsleiterin Prof. Birgit Dankert würdigte das breite Spektrum im Werk Kirsten Boies und die Bedeutung ihrer Bücher für die Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland. Seit 25 Jahren und ihrem ersten Kinderbuch „Paule ist ein Glücksgriff“, das soeben in einer von Silke Brix neu illustrierten Ausgabe im Verlag Friedrich Oetinger erschienen ist, schreibt Kirsten Boie für Kinder und Jugendliche.

Die Ausstellung betrachtet Kirsten Boies Bücher unter den Themen „Aufwachsen in Familien“, „Aufwachsen in Hamburg“, „Aufwachsen mit Gewalt“, „Aufwachsen in Anderswelten“, „Aufwachsen unter Piraten“ und „Frei Aufwachsen“ und zeigt Dokumente wie Fotos, Briefe und andere, bislang nicht gezeigte Materialien. Die Exponate werden parallel von Studierenden der HAW digitalisiert und dann weltweit in Goethe-Instituten gezeigt. Die von Prof. Birgit Dankert realisierte Datenbank unter www.sub.uni-hamburg.de/boie/index.php bereitet das Gesamtwerk der Autorin bibliographisch auf.

Zur Ausstellung ist ein Sammelband mit wissenschaftlichen Beiträgen des Symposiums „Leidenschaft und Disziplin. Kirsten Boies Kinder- und Jugendbücher 1985 – 2010“ erschienen. Über 100 Teilnehmer folgten vor der Ausstellungseröffnung den Vorträgen von Prof. Hans-Heino Ewers (Institut für Jugendbuchforschung an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt) zu Kirsten Boies Erzählkonzeptionen und Dr. Caroline Roeder (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) zum Thema „Familiale Kindheit im 20. Jahrhundert. Kirsten Boie als literarische Chronistin (west)deutscher Zeitgeschichte“.

Einen Einblick in die Hirnforschung und deren Bedeutung für die Kinderliteratur gab Prof. Dr. Christian Büchel (Universitätskrankenhaus Eppendorf), das Projekt „Kirsten Boie Bilderbuch“ mit Buchillustrationen der Studierenden der HAW stellte Prof. Bernd Mölck-Tassel (Department Design der HAW) vor. Die „Darstellung von Geschlechterrollen im Werk Kirsten Boies“ betrachtete Prof. Christine Garbe (Leuphana Universität Lüneburg). Die Studierenden von Prof. Dr. Ulrike Verch (HAW Hamburg) stellten Schulprojekte und Erfahrungen aus der Leseförderung mit Kirsten Boies Büchern vor. So wurde aus „Lena hat nur Fußball im Kopf“ das Buch „Leo hat nur Ballett im Kopf“.

Schüler inszenierten „Seeräubermoses“

Am Abend präsentierten die Kinder der Grundschule Meiendorf ihr „verdrehtes Buch“ dem Publikum während der Vernissage. Die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Wilhelmsburg inszenierten mit viel Musik und Bewegung eine Passage aus dem Buch „Seeräubermoses“. Teil des Ausstellungsprojekts waren auch Aktionen der Studierenden wie „Bookcrossing“ und „Geocaching“. In Hamburg wurden Kirsten Boies Bücher „ausgesetzt“ und wer über ein GPS-fähiges Handy verfügt oder Fragen zum Buch beantwortet, kann in der Hamburger Neustadt auf den Spuren der „Medlevinger“ wandern.

Ausstellung „Aufwachsen mit Kirsten Boie“
28. Januar – 21. März 2010
Ausstellungsraum Erdgeschoss
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Von-Melle-Park 3
Eintritt Frei

Sammelband zum Symposium „Leidenschaft und Disziplin“
Birgit Dankert (Hg.): Leidenschaft und Disziplin. Kirsten Boies Kinder- und Jugendbücher 1985 – 2010. Berlin: Bibspider 2010, ISBN: 978-3-936960-38-9, € 27,-

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