Das nennt man wohl Glück: Die Buchhandlung Haberland in Berlin-Frohnau feierte gestern ihr 85-jähriges Bestehen und hatte für das Fest einen der raren sonnigen Herbsttage erwischt. Christiane Schulz-Rother und ihr vierköpfiges Haberland-Team hatten aber noch einen weiteren Grund, um mit ihren Kunden anzustoßen. In diesem Sommer wurden die 120 Quadratmeter großen Räume in einem 60er-Jahre-Geschäftshaus komplett neu gestaltet.
Wieland Leseberg (www.konsequent-wohnen.de) schaffte den Umbau in nur vier Tagen. Drehständer wurden ebenso entfernt wie Regale vor den Schaufenstern. Licht, klare Linien und helle Grautöne geben dem Laden nun ein großzügigeres Ambiente und bieten vielfältige Möglichkeiten zur Frontalpräsentation.
Christiane Schulz-Rother, die in und um Berlin noch drei weitere Buchhandlungen besitzt (s. BuchMarkt, Heft 6/2017), hat die Traditionsbuchhandlung vor einem Jahr von Ursula Kiesling übernommen. Diese hatte Haberland seit 1992 als Filiale der Buchhandlung Der Divan betrieben.
Gegründet wurde Haberland 1932 von Violet Rudloff, nach dem Krieg übernahm die kürzlich im Alter von 92 Jahren verstorbene Erika Haberland die Buchhandlung ihrer Ausbilderin und langjährigen Chefin und gab ihr den neuen Namen, der in Frohnau immer noch einen guten Klang hat.
Am Samstag stießen zahlreiche Kunden mit einem Glas Sekt auf den Erfolg an, sie blätterten in Fotoalben aus einer Zeit, als der Eintritt zur Lesung eine Mark kostete, und informierten sich dank einer kleinen Ausstellung im Schaufenster über die Geschichte der Buchhandlung. Das gefiel auch den ehemaligen Mitarbeitern, Buchhändlerkollegen und Verlagsvertretern, die nach Frohnau gekommen waren, um den „Haberländern“ zu gratulieren.
ml