Fachausschuss-Sitzung: Ökologie, VLB-Tix und Messerückblick

Christiane Schulz-Rother, Ludger Wicher, Nadja Kneissler und Kyra Dreher

In der Mittagspause der Sitzung der Fachausschüsse des Börsenvereins in Frankfurt gab es Gelegenheit, kurz mit den Vertretern der Ausschüsse zu sprechen. Mit dabei waren Nadja Kneissler, Verleger-Ausschuss; Christiane Schulz-Rother, Sortimenterausschuss; Ludger Wicher, Ausschuss für den Zwischenbuchhandel, Kyra Dreher, Geschäftsführerin der Fachausschüsse, und Pressesprecher Thomas Koch sowie .

Zuerst ging es um Ökologie in der Buchbranche. Ludger Wicher bemerkte: „Das Thema ist angekommen. Die IG PRO hat sich damit beschäftigt und wird dazu ein Konzept erarbeiten. In England hat der Buchhändlerverband bereits ein ‚Grünes Manifest’ vorgelegt.“ Auch das Thema Remissionen gehört dazu. Remissionen müssen weitestgehend vermieden werden, zu diesem Punkt wird die IG PRO ebenfalls ein Papier erarbeiten.

„Die Buchproduktion ist natürlich nicht wahnsinnig ökologisch, die Logistik ebenfalls vielfach nicht“, ergänzte Nadja Kneissler. Dem schloss sich auch Christiane Schulz-Rother an und fügte hinzu: „Die Quote körperloser Remission ist für den Buchhandel ein Thema.“ Zu all diesen Fragen sollen bis Jahresende Konzepte erarbeitet und später in Form von best practice weitervermittelt werden.

Auf jeden Fall nehme der folienlose Versand zu, er wird sowohl vom Buchhandel als auch von den Kunden gut angenommen.

Als erfreulich bezeichnete Kneissler die jüngsten Beschlüsse zum einheitlichen geringeren Mehrwertsteuersatz für elektronische Publikationen, die nicht nur E-Books, sondern auch Datenbanken und weitere Verlagsprodukte umfasst. Die entsprechenden Beschlüsse sollen noch in diesem Jahr im Gesetzblatt veröffentlicht werden und damit gelten.

Außerdem bestehe die berechtigte Hoffnung, dass demnächst wieder Verlage von der VG Wort berücksichtigt werden.

„Wir warten bei Büchersendungen auf eine Entscheidung des Bundeskartellamtes und setzen uns für eine Entgeltprivilegierung und die alten Maße für Büchersendungen ein“, sagte Kyra Dreher und erwartet Anfang 2020 einen entsprechenden Beschluss.

Zum Thema VLB-Tix lobte Kneissler die deutliche Verbesserung der Performance, die allerdings noch weiter perfektioniert werden müsse. „Alle Branchenteilnehmer sollten VLB-Tix nutzen, aber leider können wir noch keine flächendeckende Verbreitung feststellen“, bemerkte die Verlagsleiterin.

„Wir können das Rad nicht zurückdrehen, bitten aber um Geduld, viele Buchhändler müssen sich an das System noch gewöhnen“, äußerte Schulz-Rother. Außerdem wünsche sich der Buchhandel entsprechende Vertreter-Schulungen.

Der Buchverkauf am Messesamstag wurde von allen positiv bewertet: „Es lief besser als gedacht“, meinte Schulz-Rother. Den Einsatz von Testkäufern begrüßte sie. „Man muss immer wieder darauf hinweisen, dass die Buchpreisbindung auch für die Messe gilt. Und die Verlage sollten auf der Messe stärker mit den Buchhandlungen zusammenarbeiten, wir bringen uns gerne ein.“

Der Messesamstag habe laut Messedirektor die höchsten Besucherzahlen in den letzten 71 Messejahren gehabt, auch von den Besuchern selbst kamen positive Reaktionen. „Vielleicht sollten wir nächstes Jahr einen Hinweis zur Preisbindung an den Kassen anbringen“, schlug Kneissler vor.

Zur EU-Richtlinie über das Urheberrecht und die verwandten Schutzrechte im digitalen Binnenmarkt (DSM) werde es im Januar weitere Informationen geben.

JF

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