Auszeichnungen Der Deutsche Sachbuchpreis – eine wichtige Auszeichnung

Heinrich Riedmüller, Regula Venske, Lavinia Frey und Jürgen Fitschen

Auf der heutigen Pressekonferenz des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Frankfurt wurden Eckdaten zum neu entwickelten Deutschen Sachbuchpreis vorgestellt. Die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins (vormals: Börsenverein des Deutschen Buchhandels Stiftung) vergibt den Preis erstmals 2020.

Dazu nahmen im Podium Thomas Koch, Pressesprecher des Börsenvereins; Heinrich Riethmüller, Vorsteher des Börsenvereins und Vorsitzender der Akademie Deutscher Sachbuchpreis; Jürgen Fitschen, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank Stiftung; Lavinia Frey, Geschäftsführerin Programm und Projekte Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss sowie Regula Venske, Präsidentin des PEN-Zentrum Deutschland und Mitglied der Akademie Deutscher Sachbuchpreis Stellung.

„Am 16. Juni 2020 wird der Deutsche Sachbuchpreis im Humboldt Forum Berlin zum ersten Mal verliehen“, verkündete Koch. Der Vorstand des Börsenvereins hat dafür die Akademie Deutscher Sachbuchpreis einberufen, dem elfköpfigen Gremium gehören Jonathan Beck, Lavinia Frey, Martin Grötschel, Kristina Hasenpflug, Margit Ketterle, Michael Münch, Ulrich Raulff, Ronald Schild, Regula Venske, Sabeth Vilmar und Heinrich Riethmüller an. Die Akademie ist beratend tätig und wählt jährlich eine siebenköpfige Jury, die den Deutschen Sachbuchpreis vergibt.

Mit insgesamt 42.500 Euro – 25.000 Euro erhält der erstplatzierte Autor, die weiteren sieben Nominierten bekommen je 2.500 Euro – ist der Preis einer der höchst dotierten auf diesem Gebiet.

„Sachbücher bieten Informationen und sollen Debatten anregen. Sie sind auch Ausdruck der Freiheit des Wortes. Deshalb wurde eine eigene Auszeichnung geschaffen“, erläuterte Riethmüller. Um den Preis können sich Mitgliedsverlage des Börsenvereins, des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels und des Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verbandes mit ihren deutschsprachigen Büchern bewerben.

Hauptförderer ist die Deutsche Bank Stiftung. Dazu sagte Fitschen: „Wir haben gute Erfahrungen mit dem Deutschen Buchpreis gemacht. Deshalb engagieren wir uns nun auch beim Deutschen Sachbuchpreis. Wir unterstützen das Anliegen, Wissen zu vermitteln und Zusammenhänge zu erläutern.“

Absichtlich, so merkte Riethmüller an, werde die Auszeichnung nicht auf den großen Buchmessen vergeben, sondern im Sommer. Damit will man eine größere Aufmerksamkeit erreichen.

„Der Deutsche Sachbuchpreis steht absolut auch im Interesse des PEN-Zentrum“, unterstrich Venske. Es gehe darum, kostbare Rechte zu verteidigen.

„Für das Humboldt Forum ist es viel mehr als die Austragung einer Veranstaltung. Der Preis hat Bezug zum aktuellen Zeitgeschehen, das Humboldt Forum ist eine internationale Dialog-Plattform“, erklärte Frey.

Man sehe sich nicht in Konkurrenz zu anderen Sachbuchpreisen, beantwortete Riethmüller eine diesbezügliche Frage. „Es ist doch gut, dass es für viele tolle Sachbücher mehrere Preise gibt“, ergänzte Venske.

„Die rund 2.800 Buchhandlungen, die ja auch Begegnungsstätten sind, freuen sich auf den Deutschen Sachbuchpreis und werden ihn ins Blickfeld rücken und so für Aufmerksamkeit sorgen“, setzte Riethmüller hinzu.

Man habe bereits mit der groben Planung möglicher Veranstaltungen begonnen, fügte Koch an. In Gesprächen und Lesungen werden sich Autoren und Verlage präsentieren können.

Erster Termin für den Deutschen Sachbuchpreis ist der 23. September 2019 – da beginnt die Ausschreibung für Verlage. Am 21. April 2020 werden die acht nominierten Titel bekannt gegeben.

Kriterien für die Auszeichnung sind Relevanz des Themas, erzählerische Qualität des Textes, Art der Darstellung, Verständlichkeit der Sprache und Zugänglichkeit zum Thema sowie Qualität der Recherche. Dabei geht es nicht nur um Politik, sondern um Themen, die gegenwärtig im Diskurs der Gesellschaft eine Rolle spielen. „Im Jahr des 250. Geburtstages von Alexander von Humboldt darf man an dessen ganzheitliche Betrachtungsweise erinnern“, merkte Frey an.

JF

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