Fachausschusssitzung des Börsenvereins: KNV, Urheberrecht, Mehrwertsteuer im Fokus

Stephan Schierke, Kyra Dreher, Christiane Schulz-Rother, Peter Kraus vom Cleff

Heute trifft sich der Branchenverband zur achten gemeinsamen Sitzung der Fachausschüsse in Frankfurt. In einem Gespräch mit der Branchenpresse informierten Vertreter der Ausschüsse am Mittag kurz über die besprochenen Themen. An der Runde nahmen Christiane Schulz-Rother, Vorsitzende des Sortimenterausschusses; Peter Kraus vom Cleff, stellvertretender Vorsitzender des Verlegerausschusses; Stephan Schierke, Vorsitzender des Ausschusses für den Zwischenbuchhandel, sowie Kyra Dreher, Geschäftsführerin der Fachausschüsse, und Pressesprecher Thomas Koch teil.

Ganz oben auf der Tagesordnung stand selbstverständlich KNV. Insolvenzverwalter Thomas Wahl berichtet über den aktuellen Stand. „Wahl verbreitete Optimismus und bemerkte, dass bis Juni/Juli ein Investor gefunden werden würde, und das soll kein Branchenfremder sein. Der Zwischenbuchhandel geht davon aus, dass eine vernünftige Lösung möglich ist“, äußerte Stephan Schierke.

Die Urheberrechtsreform der EU ist auf einem entscheidenden Weg. Am 15. April 2019 wird der Rat der EU darüber abstimmen. „Wir erwarten eine Zustimmung seitens des Gremiums“, sagte Peter Kraus vom Cleff. Anschließend haben die EU-Mitglieder 24 Monate Zeit zur Umsetzung. Die Reform habe auch Bedeutung für die Verlage, die nun wieder mit einer Ausschüttung der VG Wort rechnen könnten. „Wir hoffen, dass die Bundesregierung schnell für eine Verlegerbeteiligung an den Ausschüttungen sorgen wird und diesen Bereich vorzieht“, kommentierte Kraus vom Cleff. Er dankte den engagierten Mitarbeitern des Börsenvereins, die bei der Erarbeitung der EU-Reform mitgewirkt haben.

Ein weiterer Punkt auf der Fachausschusstagung drehte sich um die Umsetzung der Richtlinie zum reduzierten Mehrwertsteuersatz auf E-Books. Auch auf diesem Feld bewege man sich in die richtige Richtung, um digitale und Printprodukte bezüglich der Mehrwertsteuer zu harmonisieren. Zu klären sei jedoch noch der Umgang mit Bundles und Datenbanken.

Erörtert wurde außerdem der Stand bei VLB-TIX. „Es gibt differenzierte Erfahrungen“, bemerkte Kraus vom Cleff. Noch sehe er einen großen Nachholbedarf bei Performance und Nutzung. Zwar seien die Antwortzeiten schon kürzer geworden, dauerten jedoch immer noch zu lange. „Die MVB muss vernünftige Kapazitäten vorhalten und Prioritäten setzen sowie die Themen nacheinander abarbeiten“, unterstrich Kraus vom Cleff.

Immer mehr Verlage entschließen sich, auf Einschweißfolie zu verzichten. „Das kommt sowohl bei den Buchhändlern als auch bei den Endkunden gut an“, berichtete Christiane Schulz-Rother. Es sei jedoch nur ein erster Schritt in der Diskussion um Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit. Zudem müsse man sich mit Fragen der Logistik und Remissionen beschäftigen, der Themenbereich ziehe sich bis zur Diskussion über ökologisches Geschenkpapier und die Verwendung von Öko-Strom.

JF

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