In der Mittagspause der heutigen gemeinsamen Fachausschusstagung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels kamen die auf den Buchtagen in Berlin neu gewählten Vorsitzenden der drei Fachausschüsse zu einem kurzen Pressegespräch zusammen. Für sie war dieses Gespräch eine Premiere in ihrer bis 2021 reichenden Amtszeit. Mit dabei waren auch Kyra Dreher, Geschäftsführerin der Fachausschüsse, und Pressesprecher Thomas Koch.
Nadja Kneissler, Verlegerausschuss, ging zunächst auf die Buchmarktstudie ein: „Die Studie liefert Einblicke in das Freizeitverhalten und Erkenntnisse, wie die Menschen mit sozialen Medien umgehen. Das war und ist für alle Branchenteilnehmer viel Stoff zum Diskutieren.“
Ein Ergebnis der Debatten ist die Gründung von zwei Arbeitsgruppen:
- Image des Lesens. Darunter fällt auch die Kampagne Jetzt ein Buch!, die fortgesetzt werden soll.
- Orientierung in der Bücherflut. Unter dieser Überschrift sollen Kunde und Buchhändler im stationären Sortiment besser zusammengeführt werden. Neue Systeme über den Metadatenbereich hinaus sollen Einordnungen erleichtern. „Es geht schlicht um Orientierung: Wie findet der Kunde das richtige Buch? Es muss gelingen, ihn besser zu beraten, er darf die Buchhandlung nicht wegen Überforderung verlassen“, ergänzte Kyra Dreher.
Zurzeit haben die beiden neuen Arbeitsgruppen je etwa 15 Mitglieder und sollen möglichst paritätisch besetzt werden. Die Gruppen sind ein Ergebnis der Abschlusskonferenz zur Buchkäufer-Studie.
„Weiteres Thema war die Lobbyarbeit des Branchenverbandes“, setzte Kneissler fort. Die Lobbytätigkeit müsse aufgrund der veränderten politischen und technologischen Bedingungen neu ausgerichtet werden.
Experten erarbeiteten vier Szenarien für die mögliche weitere Entwicklung in den Themenfeldern Wissenschaft, Lehre, Schule und öffentliche Bibliotheken.
„Wir müssen uns den Veränderungen stellen und neue, frische und überraschende Argumente entwickeln.“
„Es dreht sich um Grunde darum, welche Geschichten wie erzählt werden sollten“, fügte Dreher an.
Ein anderes Feld war die laufende Preisbindungsstudie, zu der Justitiar Christian Sprang einen Werkstattbericht lieferte, wie Stephan Schierke, Ausschuss für den Zwischenbuchhandel, formulierte. „Es war an der Zeit, zum Thema fundiertes neues Wissen zu schaffen“, sagte Schierke. Fragen, inwieweit das stationäre Sortiment agiere und bestimmten Titeln zum Erfolg verhelfe und der Onlinehandel dann aufspringe, standen im Raum und werden weiter untersucht. Im Frühjahr 2019 sollen die Ergebnisse vorgestellt werden.
Zum Thema VLB Tix sprach Christiane Schulz-Rother, Sortimenterausschuss. „Die Durchdringung des Marktes mit VLB Tix muss verstärkt werden.“ Etwa 70 Prozent des relevanten Umsatzes des Verlage ist auf die Verwendung dieser Software zurückzuführen. Andererseits muss VLB Tix seine Performance verbessern. „Wir sind schon mit VLB Tix auf dem richtigen Weg, obwohl es für kleine Sortimenter schwierig ist und mitunter zu langsam geladen wird“, bemerkte Nadja Kneissler.
JF