Berlin: Tomi Ungerer mit dem Prix de l’Académie de Berlin ausgezeichnet

Ein schönes Geburtstagsgeschenk. Heute – an seinem 77. Geburtstag – ehrte die Académie de Berlin den Elsässer Zeichner Tomi Ungerer mit dem erstmals vergebenen Prix de l’Académie de Berlin. Die Akademie, vor zwei Jahren auf Anregung Claude Martins, des ehemaligen französischen Botschafters in Berlin, gegründet, soll die intellektuelle Auseinandersetzung zwischen den beiden Kulturen fördern [mehr…].

Der in Straßburg geborene Ungerer nahm den mit 20.000 Euro dotierten Preis in der Akademie der Künste am Pariser Platz entgegen. Geehrt wird er für sein Lebenswerk, mit dem er auf besondere Weise den geistigen Austausch und den Dialog zwischen Deutschen und Franzosen gefördert hat.

Ungerer sei ein unverzichtbarer Brückenbauer zwischen Deutschland und Frankreich und ein überzeugter Europäer, lobte Werner Spies, Kunstkritiker und ehemaliger Leiter des Centre Pompidou in Paris, in Anwesenheit zahlreicher Mitglieder der Académie de Berlin, darunter Richard von Weizsäcker, Volker Schlöndorff, Peter Scholl-Latour, Gesine Schwan, Alice Schwarzer und Nike Wagner. Spies hatte im Oktober auch die Laudatio auf den Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, Anselm Kiefer, gehalten.

In einem Gespräch mit Ulrich Wickert sprach sich Ungerer, der als Elsässer die Zerrissenheit zwischen zwei Sprachen und Kulturen hautnah erlebte, vehement für das Erlernen von Fremdsprachen aus. Man müsse Sprache wie Sport unterrichten. „Jedes Wort ist eine Entdeckungsreise“.

Viel Applaus gab es auch für die jungen Musiker der Hamburger Hip Hop Akademie, die mit einer unkonventionellen Interpretation der Nationalhymnen beider Länder und einem Song auf Tomi Ungerer für den musikalischen Rahmen sorgten.

Die Ehrungen zu Ungerers Geburtstag gehen am Montag weiter. Dann wird im Max Ernst Museum Brühl die Ausstellung Ohne Wind wüssten die Wolken nicht wohin eröffnet. Bis zum 8. März 2009 werden dort 150 Werke Tomi Ungerers zu sehen sein.

Tomi Ungerers Bücher erscheinen auf Deutsch im Diogenes Verlag. Zuletzt kamen im November erstmals Tomi Ungerers Notizbücher auf den Markt: Die Hölle ist das Paradies des Teufels. Gedanken und Aufzeichnungen.

ML

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