Im diesjährigen Ostermonat April wies die Verkaufskurve des Buchhandels nach oben. Das zeigt der Branchen-Monitor Buch, der auf den von GfK Entertainment im „Handelspanel Buch“ erhobenen Daten basiert.
Die Umsätze in den Vertriebswegen stationäres Sortiment, Bahnhofsbuchhandel, Warenhaus und E-Commerce liegen im April zusammen genommen 11,4 Prozent über denen des Vorjahresmonats. Ursache dafür ist das Ostergeschäft, das sich in diesem Jahr vom März in den April verschiebt. Allerdings war diese Konjunktur noch nicht stark genug, um die negativen Entwicklungen der Vormonate auszugleichen: Kumuliert liegt der Umsatz nach den ersten vier Monaten bei minus 3,8 Prozent. Eine Ursache dafür sind auch die höheren Basis-Werte aus dem vergangenen Buchhandels-Jahr (Januar bis April 2013 kumuliert: plus 2,6 Prozent), die es dem aktuellen besonders schwer machen.
Der Sortimentsbuchhandel hat mehr noch als die Zusammenschau der drei Vertriebswege vom Ostergeschäft profitiert: Hier steht ein Plus von 14,0 Prozent gegenüber dem Vorjahres-April. Dieses Plus wäre sogar noch größer ausgefallen, wenn den Kunden im April in diesem Jahr nicht ein Verkaufstag weniger zur Verfügung gestanden hätte als im Vorjahr. Aber auch im Buchhandel vor Ort hat die Oster-Konjunktur nicht ausgereicht, um dem Gesamtjahr eine positive Wende zu geben. Kumuliert steht das Jahr im Sortiment nun bei minus 2,4 Prozent. Das Rechnungsgeschäft erzielte im April ein Minus von 19,8 Prozent.
Vom Ostergeschäft konnten alle Editionsformen profitieren. Besonders häufig wurden Hörbücher verschenkt: Diese erzielten gegenüber dem Vorjahresmonat ein Plus von 38,3 Prozent. Aber auch Hardcover und Taschenbücher standen mit einem Plus von 12,6 Prozent bzw. plus 4,7 Prozent besser da als im Vorjahres-April ohne Ostergeschäft.
Innerhalb der Warengruppen war der Ostermonat erwartungsgemäß besonders für die klassischen Geschenke-Kategorien ein herausragender: Das Kinder- und Jugendbuch erzielte ein Plus von 38,4 Prozent, die Reisebücher ein Plus von 10,5 Prozent und belletristische Literatur ein Plus von 7,8 Prozent. Bei den Reisebüchern reichte dieses Ergebnis nun sogar für eine positive Jahreszwischenbilanz (kumuliert plus 1,7 Prozent), für Kinder- und Jugendbücher und die Belletristik jedoch noch nicht (kumuliert minus 4,5 Prozent bzw. minus 8,7 Prozent). Ebenfalls positiv beschlossen jedoch Sachbücher (April: plus 9,6 Prozent) und Ratgeber (plus 4,8 Prozent) sowohl den April als auch das bisherige Jahr 2014 (kumuliert: plus 0,3 Prozent bzw. plus 0,8 Prozent).
Obwohl sich die Wissenschaften erfahrungsgemäß unabhängig von den Festtagsmonaten entwickeln, konnten Geisteswissenschaften, Kunst, Musik auch im April punkten: Hier schlug ein Plus von 12,5 Prozent zu Buche. Da auch die Vormonate äußerst positiv verlaufen waren, führte dies nun zu einem bisherigen Jahresergebnis von plus 7,2 Prozent. Anders sah es hingegen bei Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik (April: minus 8,0 Prozent) und Sozialwissenschaft, Recht, Wirtschaft (minus 5,3 Prozent) aus: Diese beiden Wissenschaften lagen auch kumuliert (minus 9,4 Prozent bzw. minus 1,4 Prozent) noch hinter dem Vorjahr zurück.
