Bücher und Autoren heute in den Feuilletons – und Rachel Salamander wird 60

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch.

Frankfurter Rundschau

Anfang nächsten Jahres erscheinen noch unveröffentlichte Erzählungen von John Updike; das hat Maria Carlsson, seine deutsche Übersetzerin, mitgeteilt. Die FR druckt „Das Privileg der Toten“, einen unveröffentlichten Essay von Mark Twain.

„Eine steife Brise Nostalgie“: Thomas Laux findet, Julien Greene schreibe seine Erinnerungen an glückliche Tage in „fast Proustscher Intensität“ über seine frühen Jahre (Hanser).

Kurz besprochen werden das Kinderbuch Die schrecklichsten Mütter der Welt (Dressler) von Sabine Ludwig – der „alltägliche Wahnsinn“ sei gut beobachtet – und der Comic 12 Gründe dich zu lieben (eidalon) von Joelle Jones

Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Die Frau mit den drei Berufen“: MRR schreibt zum 60. Geburtstag von Rachel Salamander, die Germanistin Christa Bürger hat „Goethes komplexes Verhältnis zu Frauen“ erforscht, Goethes Eros (Insel), Gerhard Schulz aber findet, „Christiane bleibt als Bettschatz zu blass“. Hier können weiterlesen

Morgen: Genanzino und Gatza

Die Welt

Kleine Meldungen: Marbach stellt Schiller online, Grass ist für eine Verfassungsreform und der Bürgermeister von Berlin sagt, man werbe nicht mit unlauteren Mitteln um Suhrkamp.

Morgen in der „Literarischen Welt“: Ulrich Wickert war bei Grass (wg. dessen neuen Tagebuch); Mendelssohn Bartholdy wird 200, und „der Industrielle Rathenau war eine Symbolfigur“.

Süddeutsche Zeitung

Ein Buch über Romy Schneider steht vor Gericht, wir berichteten [mehr…]; Friedrich Ani schreibt seine letzte Krimi-Kolumne für die SZ (über Nestor Burma).

„Geordnete Lichter“: Hans-Herbert Räkel schreibt über Woher kommen wir des Philosophen Ludger Honnefelder (Berlin University Press). Und wir verraten auch: Ja, es ist der Bruder des Verlegers, unseres Vorstehers. „Das infernalische Land“ meint Kurt Drawert und Ich hielt meinen Schatten für einen anderen und grüßte, seine „Abrechnung mit der DDR“ (C.H.Beck).

Tobias Lehmkuhl stellt etwas ratlos staub.gefässe, den neuen Gedichtband von Franz Josef Czernin vor (Hanser).

Und auf der Medienseite geht es um die NS-Vergangenheit der Familie von Holtzbrinck, die jetzt erstmals in einem Buch von Thomas Garke-Rothbart (K.G.Saur) aufgearbeitet wird, … für unseren Bereich lebensnotwendig bringe „Belege opportunistischen Verhaltens“.

Financial Times Deutschland

„Pädagogisch wertvoll“: Im stagnierenden Spielzeugmarkt lasse sich Wachstum fast nur noch über Produkte mit Lerneffekt erzielen, konstatiert Carina Kamps. Nicht nur das Pisa-Desaster beschere den Herstellern gute Umsätze, auch der Ausbau der Kindertagesbetreuung und der Trend zur Frühförderung beleben die Nachfrage. So werde Ravensburger 2008 rund fünf Millionen Euro Umsatz in diesem Segment generiert haben, und kooperieren Pons und Klett neuerdings mit Braingame, einem Spezialisten für Nintendo-DS-Spiele.
Paulo Coelho hofft auf eine sehr lange Krise“: Der Bestsellerautor entpuppt sich als Zyniker ohne Herz für die Heimat, so Tim Bartz. Der 61-jährige Brasilianer meint, das Schlimmste wäre, wenn die großen Staaten jetzt sehr viel Geld ausgeben und in vier, fünf Jahren die nächste, größere Krise käme – auf die Frage, ob die Krise nicht auch ein Rückschlag in den Bemühungen sei, die Dritte Welt zu entschulden, antwortet er: „Was soll’s, bei jedem Krieg gibt es Opfer, das ist halt so.“

Neue Zürcher Zeitung

„Nazideutschland im Reprint“ ist ein Bericht von Joachim Güntner über das Zeitzeugenprojekt überschrieben. Darinkommt er zum Schluss, dass das Verbot, unter dem Titel ganze Ausgaben von Nazi-Zeitungen wie etwa dem Völkischen Beobachter nachzudriucken, nicht von juristischen Erwägungen geleitet sei, sondern von moralischen. Denn der Nachdruck verletze lediglich das Urheberrecht der Autoren und es sei fraglich, ob das bayerische Finanzministerium für die braunen Artikelschreiber kämpfen wolle.
Er ist überzeugt: „Proselyten lassen sich mit den anachronistischen Rhetorik von 1933 heute gewiss nicht mehr gewinnen“.

„Kurts wundersame Kunstwelt“, betrachte die neue Kurt-Cobain-Biografiedes amerikanischeen Journalisten Charles R. Cross, die im Hannibal Verlag Innsbruck erschienen ist. Keine Intimitäten, aber ein sehr haptisches Buch sei gelungen.

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