Buchhandlung Sautter + Lackmann wurde 40 – Bilder vom Fest

Sautter + Lackmann ist nicht nur eine Buchhandlung, Sautter + Lackmann ist ein Stück Hamburg“, sagte Prof. Dr. Wilhelm Hornbostel, langjähriger Direktor des Museums für Kunst und Gewerbe (MKG) in seinem Grußwort zur Feier des 40-jährigen Bestehens. Am letzten Samstag gratulierten in den Räumen der Buchhandlung etwa 250 Gäste.

Hornbostel traf mit seiner Aussage durchaus auf die breite Zustimmung der Zuhörer. Und niemand fand es ungewöhnlich, als er am Ende dazu aufforderte, dieses Stück Hamburg mit vielen Einkäufen zu beehren.

Für das Gründerehepaar Hinrich und Gisela Sautter war es mehr als nur ein Jubiläum, die beiden blickten anlässlich der Feier auf ein Lebenswerk zurück. Auch wenn sie das so nicht sagen wollten. Vor vier Jahren hatten sie die Firma an ihren Sohn Florian Sautter übergeben. Beide helfen immer noch im Laden aus.

Entsprechend blickte Hinrich Sautter zurück und berichtete, wie seine Überzeugung zur Gewissheit wurde, mit der Gründung einer reinen Kunstbuchhandlung eine Lücke in Hamburg zu schließen. Zwar habe es die Buchhandlung Von der Höh gegeben, aber die verkaufte ja auch Belletristik. Er erinnerte an die Anfänge, als er und seine Frau Bücher noch auf dem Küchentisch für den Export versandfertig machten, die Jahre in ihrem ersten Laden am Hamburger Klosterstern und schließlich daran, wie sie die Räume im Fleetviertel fanden und mit als erste die Kulturszene auf diese malerische, verwaiste Gegend aufmerksam machten.

Prof. Dr. Ullrich Schwarz, Geschäftsführer der Hamburgischen Architektenkammer, wies denn auch auf „die besondere Aura“ von Hinrich Sautter hin und fügte scherzhaft an, dass er sich wundere, ein Jubiläum zu feiern, denn: „Sautter + Lackmann gab es doch schon immer.“

Florian Sautter berichtete launig davon, wie es hinter den Kulissen zugeht und informierte seine Kunden zugleich. „Wir bewegen 45000 Kilo Bücher im Jahr. Das entspricht 45 Elefanten. Damit übertreffen wir Hannibal, der bei seiner Alpenüberquerung 39 dabei hatte. 35.000 Bücher haben wir im Bestand. Sollte ich alle Bücher gelesen haben bräuchte ich bei täglicher Lektüre allein für den Tagesbestand 16 Jahre“, rechnete er vor.

Prof. Florian Borkenhagen, Künstler und Professor an der staatlich anerkannten privaten Akademie Mode & Design (AMD), machte aus seinem Grußwort fast eine Kunstaktion: „Ich habe KBS“, bekannte er und löste die Abkürzung schnell auf: „KunstBuchSucht“. An den Oberarm hatte er sich ein Buch gebunden, aus dem ein Schlauch direkt in die Armbeuge führte. „Bei mir sind Bücher intravenös angeschlossen“, sagte er, um anschließend Bilder von seiner Bibliothek zu zeigen, die jedes Buchhändlerherz höher schlagen ließ.

Und noch eine weitere Kunstaktion hatte Florian Sautter für die Gäste organisiert. In einer Ecke der Buchhandlung stand Pyrograf Timo Pitkämö und machte Portraits von den Gästen. Aber nicht mit einem Malstift, sondern er ließ die Gesichter mit brennenden Wunderkerzen auf dem Papier entstehen. Musikalisch wurde das Fest von dem Tangoduo Perfume de Mujer begleitet, die eine stimmungsvolle und anregende Atmosphäre schufen.

Die zahlreichen Gäste nutzten das Fest aber vor allem, um in der großen Auswahl an Büchern zu stöbern. Unter ihnen waren Verlagsleute und zahlreiche Prominenz vertreten. Gesehen wurden die „Starachitkten“ Volkwin Marg (Mitgründer, des weltweit tätigen Büros gmp, von Gerkan, Marg und Partner, Hadi Teherani, Mitgründer des Büros BRT – Bothe Richter Teherani, der Oberbaudirektor von Hamburg Jörn Walter, die Hamburger Künstler Till Verclas, Rolf Zander, Manfred Holtfrerich, Manfred Sihle-Wissel und Per Schumann und schließlich der Hambuger Architektur-Fotograf: Klaus Frahm mit dem Fotografenkollegen Ulrich Mack. Aber auch Verleger Gerhard Richter und Marita Ellert-Richter (Ellert & Richter) und Steffen Herrmann (Junius).

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