Der vor über 50 Jahren gegründete Dortmunder Verlag Harenberg ist insolvent. Hier erscheinen bislang unter anderem die verschiedenen Ausgabeformate der Fachzeitschrift buchreport sowie seit 1971 die Spiegel-Bestsellerlisten.
Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Stefan Conrads bestellt. Der Geschäftsbetrieb wird aktuell weitergeführt.
Der Betrieb beschäftigt dreizehn Mitarbeiter, die über den aktuellen Stand informiert wurden. In den kommenden Tagen werde eine Liquiditätsplanung erstellt. Zudem liefen zahlreiche Gespräche mit den Geschäftspartnern, um den Betrieb zu stabilisieren. Conrads sagt: „Aufgrund der angespannten finanziellen Lage müssen wir eine schnelle Lösung für den Verlag finden. Wir arbeiten daher mit Hochdruck daran, dass ein Investor den Verlag und die Mitarbeiter übernimmt.“
Nur durch den Einstieg eines Investors, der im Rahmen einer übertragenden Sanierung den Geschäftsbetrieb des Verlages übernehme, könne die Zukunft des Verlags gesichert werden. PLUTA-Sanierungsexperte Conrads resümiert: „Die Marken des Harenberg-Verlags sind in der Branche sehr bekannt. Sie stehen für hochwertige Print- und Onlineprodukte. Millionen Leser prüfen jetzt gerade vor Weihnachten, welche Romane und Sachbücher auf den SPIEGEL-Bestsellerlisten stehen. Mein Ziel ist es, den Verlag zu retten. Daher werden wir schon in der kommenden Woche Gespräche mit den Interessenten führen.“
Der Verleger Timo Busch hatte das Unternehmen als Geschäftsführer im Oktober 2021 vom Spiegel übernommen, dessen Tochter Harenberg seit 2007 war. Ein Jahr später wurden die Kundenmagazine eingestellt, „um sich auf den Fachinformationsbereich zu konzentrieren„.
Weitere Zeitschriftentitel, der zur mehrmals umfirmierten Busch Group, hatten bereits zuvor Insolvenz angemeldet, darunter Blickpunkt:Film, Musikwoche und Gamesmarkt. Zuletzt übernahm Timo Busch die insolvente Frauenzeitschrift Emotion.
Aktualisiert am 15.12.2023