CELF: Nach 18 Jahren ist Schluss

Das Centre Exportation du Livres Francaises (CELF) meldet die Aufgabe seiner Geschäftstätigkeit. Wie erst jetzt bekannt wurde, beschlossen Aufsichtsrat und Hauptaktionäre, darunter der Nationale Verlegerverband Syndicat National de l´edition (SEN), auf einer Krisensitzung, die Gesellschaft zu liquidieren.

Ein auf den ersten Blick unverständlicher Schritt, denn der Hauptexporteur französischer Bücher erfreute sich einer wirtschaftlich tadellosen Gesundheit. 2008 erzielten die 42 Mitarbeiter des CELF einen Umsatz von 15 Millionen Euro, der Betriebsgewinn lag bei 600.000 Euro. Aber seit fast zwei Jahrzehnten schleppte das Unternehmen auch hohe finanzielle Verpflichtungen mit sich, die am Ende das „Aus“ bedeuteten.

SIDE, ein Mitbewerber, hatte schon Anfang der 90er Jahre gegen Subventionen geklagt, die das französische Kulturministerium dem Exporteur gewährte. Der Streit wegen Wettbewerbsverzerrung endete kürzlich vor dem Europäischen Gerichtshof. CELF unterlag und sieht sich mit einer Gesamtforderung von 11,8 Millionen Euro konfrontiert, die man „außerstande sei zu bezahlen“.
Christine de Mazières, Generalsekretärin des Verlegerverbandes SNE, erklärt: „Wir haben alles erdenkliche versucht, um die Liquidation zu vermeiden. Aber letztendlich war sie die einzige Möglichkeit, der Forderung des Gerichtes zu entgehen“. Den Schaden der französischen Verlage beziffert sie mit 3,3 Millionen Euro. Der Verband will einen Teil seines Etats dafür aufwenden, die geschädigten Mitglieder zu unterstützen.

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