Cornelsen Kulturstiftung lässt Albert Einsteins Sommerhaus in Caputh restaurieren

„Komm nach Caputh, pfeif auf die Welt“ schrieb Einstein seinem Sohn. In dem kleinen Ort bei Potsdam ließ er sich von Konrad Wachsmann, einem Schüler von Walter

Einsteins Sommerhaus in Caputh

Gropius; ein Sommerhaus bauen, unweit des Schwielowsees, mit weißen Fensterläden und einer großen Flügeltür zum Garten.

In dem einzigen Haus, das Einstein jemals nach eigenen Entwürfen anfertigen ließ, lebte er mit seiner Familie, arbeitete und empfing Gäste, unter anderem Max Planck, Heinrich Mann und Gerhart Hauptmann. Einstein beschreibt seine Jahre in Caputh als die glücklichsten seines Lebens. Er schrieb Wachsmann: „Ich kann Ihnen

Ruth Cornelsen

nur sagen, dass ich mich noch an keiner Stelle und in keiner Behausung so wohl und heimelig gefühlt habe“. Aber schon 1933 musste er das Haus aufgeben und sollte nach seiner Emigration nicht wieder nach Deutschland zurückkehren.

Das Einsteinhaus in Caputh existiert bis heute nahezu unverändert. Es ist weltweit der einzige Ort, der Einblick in das Privatleben des Nobelpreisträgers gibt. Denn die Berliner Stadtwohnung ist zerstört und das Wohnhaus in den USA wurde zur Forschungsstätte umgebaut. Im Jahr des 100-jährigen Jubiläum der Relativitätstheorie soll Caputh nun wieder Begegnungsstätte der Wissenschaft werden.

Die Cornelsen Kulturstiftung hat 250.000 Euro zur Verfügung gestellt, um die Räumlichkeiten restaurieren und im Original wiederherstellen zu lassen. Noch einmal die gleiche Summe trägt der Bund. Das Haus gehört heute der Hebräischen Universität Jerusalem und wird vom Einsteinforum verwaltet. Eröffnet wird die Stätte im Mai 2005. Vorgesehen sind Vorträge, Seminare, Workshops und Konferenzen. An einem Tag in der Woche werden Badewanne, Wohnküche und Sonnenterasse des berühmten Physikers öffentlich zugänglich sein.

Die von Ruth Cornelsen gegründete Cornelsen Kulturstiftung, die jährlich 750.000 Euro für den Erhalt und die Restaurierung kulturhistorischer Gebäude und Kunstwerke zur Verfügung stellt, hat bereits beachtliche Ergebnisse vorzuweisen. In Caputh ließ sie das Barockschloss wiederherstellen. Sie finanzierte außerdem die Wiederherstellung kostbarer Tapeten in Schloss Paretz, die historische Orgel der Potsdamer Friedenskirche, die Loggia Alexandra und das Kreuzbergdenkmal in Berlin. Aktuell lässt sie die Ruine der Klosterkirche in Berlin-Mitte sichern und ein Wandgemälde von Max Liebermann in dessen Villa in Berlin-Wannsee restaurieren.

Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert