Arabist Thomas Bauer (Uni Münster) und die Internationale Jugendbibliothek (München) sind nominiert Das ist die Shortlist für den Sheikh Zayed Book Award 2024

Der Sheikh Zayed Book Award (SZBA), der vom Abu Dhabi Arabic Language Centre organisiert wird, hat die Shortlist für die 18. Ausgabe des Preises bekannt gegeben. Die Würdigung wird immer bekannter, denn noch nie gab es so viele Bewerbungen: Nach insgesamt 4.240 Einreichungen aus 74 Ländern (darunter 19 arabische Länder und 55 Länder außerhalb der arabischen Welt) werden die Gewinner*innen Ende März bekannt gegeben. Sie erhalten jeweils 750.000 Dirhams, das entspricht über 180.000 Euro.

Nominiert ist u.a. der 1961 in Nürnberg geborene deutsche Arabist Thomas Bauer für sein Buch „Warum es kein islamisches Mittelalter gab. Das Erbe der Antike und der Orient“ (C.H. Beck), das bereits 2018 erschienen ist. Aber der Inhalt bleibt aktuell, denn dem Islam wird weiterhin oft vorgeworfen, er sei im Mittelalter steckengeblieben. Bauer fragt, ob es vielleicht gar kein islamisches Mittelalter gab. Die FAZ schrieb: „Eine eindrucksvolle, alphabetisch gegliederte Liste von Indizien, die beweisen, dass die arabische Welt zu einer Zeit, als Westeuropa noch in den Kinderschuhen oder eher Holzpantinen steckte, eine blühende Hochkultur mit vielen Zügen moderner Zivilisiertheit war.“

Nominiert ist auch die Internationale Jugendbibliothek in München. Gewürdigt wird damit ihr fortwährendes Engagement zur Förderung des interkulturellen Austauschs im Bereich der arabischen Sprache. Die Internationale Jugendbibliothek gehe weit über ihre Rolle bei der Förderung der Lese- und Schreibfähigkeit hinaus. Sie sei ein wichtiges kulturelles und soziales Bindeglied, das den Dialog und die Interaktion zwischen Menschen mit unterschiedlichen sprachlichen, kulturellen und ethnischen Hintergründen fördere, so die Jury.

Der SZBA ist einer der weltweit führenden Preise für arabische Literatur und Kultur und würdigt seit seiner Einführung im Jahr 2006 Schriftsteller*innen, Wissenschaftler*innen, Übersetzer*innen, Kulturschaffende, Institutionen und Organisationen. Der SZBA unterstützt auch weiterhin die Veröffentlichung arabischer Literatur in der ganzen Welt durch den SZBA Translation Grant, der jedes Jahr Übersetzungen internationaler Verlage fördert. nb

 

 

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